Schönauer Magdalena, verwitwete Grundwürmel, geb. Kastner, genannt Schimmelreiter Lena oder Ortner Baslin, Brandstifterin. Geb. Ursprung, Bayern (Roßbach, OÖ), 16. 5. 1778; gest. Braunau (Braunau a. Inn, OÖ), 19. 8. 1828 (hingerichtet). Tochter eines Taglöhners. Erhielt nur geringfügige Schulkenntnisse vermittelt und blieb Analphabetin. Schon als Neunjährige in fremden Familien beschäftigt, verdingte sie sich später als Taglöhnerin, führte jedoch ein unstetes Leben und wechselte oft ihre Dienstplätze. 1810 heiratete sie einen einer Vagabundenfamilie entstammenden Taglöhner, nach dem Tod ihres Mannes 1826 einen geistig behinderten Kleinhäusler in Amberg (Mining, OÖ). 1808 wurde sie in Aspach (OÖ) erstmals zur Brandstifterin und legte ab 1812 im Innviertel, v. a. in den Gegenden von Aspach, Geinberg, Altheim, Mining usw. 34 Brände, denen nicht nur 47 Bauernhäuser, sondern auch mehrere Menschen zum Opfer fielen. Sie verursachte damit in der noch vor der Errichtung der Feuerversicherungen liegenden Zeit einen materiellen Schaden von ca. 200.000 fl damaliger Währung. 1827 bei einem Brand in Amberg der Tat überführt, gestand sie in der Folge auch die vorangegangenen Verbrechen und wurde im März 1828 zum Tod durch den Strang verurteilt. Während der Haft zeigte sie Reue und ermahnte sogar Besucher aus der Umgebung, die an den letzten Tagen vor der Hinrichtung freien Zutritt hatten, zu ordentl. Lebensführung. Als „Feuerhexe des Innviertels“ blieb sie bis in die Gegenwart im Gedächtnis der Bevölkerung lebendig, ihre äußere Erscheinung vermittelt ein für einen Steckbrief angelegtes Ölbild, das in das Braunauer Heimatmus. gelangte.