Schönberger Lorenz Adolf, Maler, Zeichner und Radierer. Geb. Vöslau (Bad Vöslau, NÖ), 4. 3. 1768; gest. Mainz, Hessen (Deutschland), 10. 8. 1846. Sohn eines Herrschaftskochs bei Baron Fries, Vater von Adolf, Großvater von Béla (beide s. d.) und Bruno Frh. v. S. (s. u. Béla Frh. v. S.). S. stud. 1782 und 1788/89 (sonst nicht nachweisbar) an der Wr. Akad. der bildenden Künste; in der Folge wurde er von Michael Wutky, der ihn mit seinen gemalten Prospekten beeindruckte, beeinflußt. S. unternahm zahlreiche Stud. Reisen, so nach Böhmen, in die Schweiz, nach Konstanz und nach Italien, wo er transparente Bilder für Panoramen schuf. 1804 weilte er in Paris, wo er mit seinen Effektstücken auf der Jahresausst. großen Beifall fand. 1806–25 bereiste er Süddeutschland und wieder Italien (1817–21 in Rom), 1826 Belgien und die Niederlande (Mitgl. der Akad. in Amsterdam). Erst 1830 hielt er sich wieder in Wien auf, wo er in St. Anna ausstellte. Danach reiste er nach England, wo er sich noch um 1840 aufgehalten haben soll. S. verehel. sich zweimal, mit der Sängerin Marianna Marconi (1785–1882) sowie mit der Freiin Hundbiß von Waltrams aus einer schwäb. Adelsfamilie. S., der 1791 gem. mit J. Abel (s. d.) nach Fügers (s. d.) Entwurf den Vorhang für das alte Burgtheater malte, schuf hauptsächl. ideale Landschaften, die er mit mytholog. Themen, mit Pan, Nymphen und Hirten staffierte. Seine Vorliebe für wechselnde Stimmungen ließ ihn auch einen Zyklus der vier Tageszeiten malen. Größten Erfolg hatte er stets mit Lichteffekten, z. B. in Landschaften mit Wasserfällen, Seen mit Schneegebirgen oder Ruinen, v. a. auch Meeresküsten, sowie mit Sonnenund Mondbeleuchtungen, Sturm und Unwetter. S.s Gemälde, in denen sich spätbarocke Stimmung mit romant. Übersteigerung verbindet, sind heute nicht nur Zeitdokumente, sondern verdienen auch durch das Kolorit der Stimmungswerte Beachtung. S. begegnete nicht nur den Kunstkreisen verschiedener europ. Länder, sondern fand dort auch mit seinen Bildern Anerkennung.