Schönefeldt (Schönfeld, Schönfeldt), (Christian) August von (1846-1914), Generalmajor

Schönefeldt (Schönfeld, Schönfeldt) (Christian) August von, General. Geb. Groß-Rodensleben, Preußen (Deutschland), 21. 7. 1846; gest. Mödling (NÖ), 27. 11. 1914. Sohn eines Ökonomen; evang. AB. Trat nach Absolv. des Gymn. in Magdeburg 1866 als Einjährig-Freiwilliger in die preuß. Armee ein, avancierte 1868 zum Secondelt., quittierte jedoch im Mai 1869 den Dienst und ließ sich im folgenden Monat beim österr. IR 38 assentieren. 1869–71 besuchte er die Kadettenschule in Hermannstadt/Nagyszeben (Sibiu) und wurde 1873 Lt., 1878 Oblt., 1885 Hptm. 2., 1888 1. Kl., 1895 Mjr., 1898 Obstlt., 1901 Obst., 1903 aus gesundheitl. Gründen i. R. versetzt und erhielt 1908 Titel und Charakter eines GM. S., 1866 bei der Mainarmee erstmals im Einsatz, nahm während der Okkupation Bosniens als Baons.Adj. an mehreren Gefechten teil. Nach Absolv. des Intendanzkurses 1881–83 in Wien tat er 1883 vorübergehend Dienst bei der Intendanz des 15. Korps, worauf er zum IR 101 transferiert wurde. Ab 1887 wirkte er außer bei der Truppe wiederholt an Militärschulen, so unterrichtete er Terrainlehre an der Inf.Kadettenschule in Lobzów (Kraków), 1895/96 Taktik an der Korpsoff.Schule in Hermannstadt, 1899 und 1900–02 an jener von Temeschwar/Temesvár (Timişoara). 1892 kam er zum IR 62, absolv. im selben Jahr den Stabsoff.Kurs, war ab 1898 im Verband des IR 33 und im genannten Jahr Militärstationskmdt. in Pantschowa/Pancsova (Pančevo), 1899/1900 in Budapest. 1902 übernahm er schließl. das Kmdo. über das IR 76 in Gran (Esztergom). S. verfügte über außergewöhnl. Sprachkenntnisse, beherrschte die wichtigsten europ. Sprachen, dank seiner 1879–81 neben dem Militärdienst an der Öff. Lehranstalt für oriental. Sprachen in Wien besuchten Kurse aber auch Pers., Türk., Arab. und Hebr. Mehrfach ausgez., wurde er 1901 nob. Im Ruhestand widmete er sich hist. Arbeiten, von denen eine Rgt.Geschichte sowie eine umfassende, auf gründl. Quellenarbeit basierende Untersuchung über Brunn a. Gebirge hervorzuheben sind. Mit letzterer, für die er 1906 die Ehrenbürgerschaft von Brunn zuerkannt erhielt, schuf S. einen noch immer unentbehrl. Behelf, da er dafür zahlreiche inzwischen verloren gegangene Archivalien noch hatte auswerten können. Schwerpunkt seines Lebenswerkes blieb jedoch die Armee, in der er sich bes. als Lehrer auszeichnete.

W.: Die Marktgmd. Brunn a. Gebirge von 1500–1800, 1906 (mit Faltplan); Geschichte des k. u. k. IR Frh. von Salis-Soglio 76, 1911; usw.
L.: Mödlinger Ztg., 6. 12. 1914; Auszug aus der Geschichte des k. u. k. ung. IR Frh. v. Mollinary Nr. 38, 1890, S. 86, 97, 102; KA Wien; Mitt. Heinz Konegger, Brunn a. Gebirge, NÖ.
(E. Wohlgemuth)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 51, 1995), S. 65f.
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