Scholtz (Scholz), Karl August (1799-1881), Fabrikant

Scholtz (Scholz) Karl August, Fabrikant. Geb. Matzdorf/Matheócz, Oberungarn (Poprad-Matejovce, Slowakei), 14. 5. 1799; gest. ebenda, 30. 3. 1881. Sohn des Pfarrers Johan(n) S., Vater von Johann Emil S. v. Matheócz (beide s. u.); evang. AB. S., der in seiner Heimatstadt urspüngl. als Kauf- und Handelsmann tätig war, gründete 1845 in Matzdorf eine Striegelwerkstätte, die er in der Folge mit Hilfe seines Sohnes Johann Emil ausbaute. So wurde die Produktionspalette des 1859 vergrößerten Unternehmens um die Erzeugung von Blechwaren, v. a. Geschirr, erweitert, in der Folge auch um den Bau landwirtschaftl. Maschinen. Viele Geräte wurden von S. selbst erfunden und entwickelt, u. a. erhielt er 1878 ein Patent für Sämaschinen. Die Produkte der Fa. wurden nicht nur innerhalb Österr.-Ungarns abgesetzt, sondern auch nach Rußland, Rumänien, Bulgarien, Italien usw. exportiert. Nach S.’ Tod wurde das Unternehmen, das unter der Firmenbezeichnung „Whirlpool Tatramat a. s. Poprad-Matejovce“ noch heute Bedeutung hat, von seinem techn. außerordentl. begabten Sohn Johann Emil S. v. Matheócz (geb. Matzdorf, 22. 6. 1828; gest. ebenda, 16. 8. 1910), der seinen Vater seit 1848 im Betrieb unterstützt hatte, weitergeführt. S. v. M., der für die Arbeiter seiner Fabrik eine weitreichende Krankenversicherung und Sozialfürsorge einrichtete, war ab 1880 auch Kircheninsp. der evang. Gmd. Bereits 1897 übergab er aus Gesundheitsgründen das auch weiterhin prosperierende Unternehmen an seine Söhne Karl Albert und Victor Emil S. (v. Matheócz). 1899 wurde er in den ung. Adelsstand erhoben. Karl Augusts Vater, Johan(n) S. (geb. Leutschau/Lőcse, Oberungarn / Levoča, Slowakei, 5. 5. 1760; gest. Matzdorf, 13. 7. 1827), stud. 1783–85 in Jena evang. Theol. AB und wurde 1786 ordiniert. Im selben Jahr zum Pfarrer in Matzdorf gewählt, übte er dieses Amt bis 1825 aus. Er war ein fleißiger Sammler zur evang. Kirchengeschichte der Zips.

W. (Johan[n] S.): Predigten; usw. Kirchl. Nachrichten von den evang. Zipser Gmd., bes. in den XIII Städten, aus echten Urkunden ges., 5 Bde., 1810–19, Biograph. Nachrichten von den evang. Predigern in der ehemaligen Fraternität der XXIV Pfarrherrn in der Zips, 2 Bde., o. J., beides Manuskripte.
L.: S. Weber, Ehrenhalle verdienstvoller Zipser des XIX. Jh. 1800–1900, 1901, S. 430f.; Slovenský biografický slovník 5, 1992 (mit Literaturverzeichnis). – Johann Emil S. v. Matheócz: Szepesi Hirnők, 20. 8. 1910; S. Weber, Ehrenhalle verdienstvoller Zipser des XIX. Jh. 1800–1900, 1901, S. 431f.; J. Gerő, A királi könyvek, 1940; Štátny oblastný archív (Staatl. Gebietsarchiv), Levoča, Slowakei. – Johan(n) S.: Szinnyei; F. Balogh, A magyar protestáns egyháztörténet irodalma, 1879; S. Weber, s. oben, S. 160ff.; Slovenský biografický slovník 5, 1992.
(I. Chalupecký – S. Ladányi)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 52, 1997), S. 123f.
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