Scholz, Erhard Hugo (1852-1917), Fabrikant

Scholz Erhard Hugo, Fabrikant. Geb. Braunau, Böhmen (Broumov, Tschechien), 15. 3. 1852; gest. Braunsdorf, österr. Schlesien (Brumovice, Tschechien), 22. 8. 1917. Sohn des Kaufmanns Karl S., ab 1899 mit Franziska Fuchs verehel. S. erkannte bereits gegen Ende des 19. Jh. die wirtschaftl. Bedeutung des Wärmeschutzes und der Isolierung im allg., insbes. aber für das Bauwesen. Mit Hilfe seiner Frau, die nicht nur ihr beachtl. Heiratsgut einbrachte, sondern auch die Firmenprokura innehatte, etablierte sich S. in diesem Marktsegment und baute eine Korkstein- und Isoliermaterialienfabrik in Wien-Alsergrund aus. Er spezialisierte sich auf die Verwertung von Korkstein unter den patentamtl. geschützten Marken „Pyroisolit und Glaciarolit-Kork“, u. a. in Form von Platten, die sich für die Verkleidung von Mauern, aber auch zur Errichtung leichter Zwischenwände und als Estrich eigneten. Kieselgur verarbeitete er zu der Wärmeschutzmasse „Gloria-Infusorit“, die zur Vermauerung von Retortenöfen in Gaswerken, zur Isolation von Warmwasserleitungen, aber auch von Eiskellerwänden sowie als Füllmaterial für feuerfeste Geldschränke verwendet wurde. Außerdem übernahm die Fa. die Montage ihrer Produkte auf den Baustellen. 1907 erwarb S. das Haus, in dem seine Fabrik eingerichtet war, 1910 zeichneten sich aber finanzielle Schwierigkeiten ab, und 1915 mußte das Unternehmen stillgelegt werden.

L.: Großind. Österr. II, Bd. 4, S. 59; WStLA Wien.
(J. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 52, 1997), S. 127
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