Scholz Paul, Maler und Zeichner. Geb. Wien, 1. 10. 1859; gest. Graz (Stmk.), 16. 12. 1940. Sohn eines Spielwarenerzeugers. S., der 1875–80 an der Wr. Kunstgewerbeschule (ab 1877 Fachschule für Zeichnen und Malen) u. a. bei Laufberger (s. d.) stud., arbeitete vorerst als Zeichner und Kompositeur im Kunstgewerbeatelier von Ferdinand Lieb, anschließend in Budapest im Atelier von Robert Scholtz, wo er sich auf Entwürfe für maler. Innen- und Außendekoration von Neubauten und Palästen spezialisierte. 1882 wechselte er nach Wien zu I. Schönbrunner (s. d.), von dem er u. a. mit der Leitung der maler. Ausschmückung des Teatro Communale „Giuseppe Verdi“ und der Innenausstattung der Repräsentationsräume des Österr.-ung. Lloyd in Triest betraut wurde; 1884–1915 unterrichtete S. an der Staatsgewerbeschule in Graz u. a. kunstgewerbl. Formenlehre und Fachzeichnen für Kunststickerei. Neben seiner Lehrtätigkeit bildete er sich in Deutschland 1902 bei Rudolf Hölzel, 1905/06 bei Bernhard Buttersack und 1907/08 bei Henri Luyten weiter. Bekannt wurde S. v. a. durch seine Innendekorationen für Grazer Bauten, etwa die drei Wandbilder für die Post- und Telegraphenanstalt (1887), die ornamentalen und allegor.-figuralen Fresken am Spiegelgewölbe der Aula der Techn. Hochschule (1889), die neugot. Wandmalereien und die vier Evangelisten in den Kuppelzwickeln der Zentralfriedhofskirche (1898). Neben Ölgemälden, Aquarellen und Miniaturen schuf er auch Textilentwürfe für Möbel-, Seiden- und Samtstoffe.