Schott P. Anselm (Friedrich August), OSB, Ordensmann. Geb. Staufeneck, Württemberg (Salach, Deutschland), 5. 9. 1843; gest. Maria Laach, Preußen (Deutschland), 23. 4. 1896. Sohn eines evang. Gutspächters und der kath. Tochter eines Landrichters. S. besuchte 1852–62 die Realschule bzw. das Gymn. in Darmstadt und Ehingen. Danach stud. er bis 1866 in Tübingen, 1864–65 in München (u. a. bei dem Liturgiewissenschaftler Valentin Thalhofer) Theol., 1866–67 war er im Priesterseminar in Rottenburg a. Neckar; 1867 Priesterweihe. 1868 Eintritt in die Benediktinerabtei Beuron, neben Solesmes der wichtigste Ausgangspunkt der Liturg. Bewegung; 1870 feierl. Profeß. Nach der Aufhebung Beurons (1875) war er am Aufbau der neuen Abteien in Belgien (Maredsous, 1876–81, zuletzt als Subprior), Böhmen (Emaus-Prag, 1881–83, wo er Kirchengeschichte lehrte) und in der Stmk. (Seckau, 1883–91 Lehrer für Kirchengeschichte und Pastoral, Subprior) beteiligt. 1891–92 wieder in Beuron, kam S. dann in die neubesiedelte Abtei Maria Laach und war dort u. a. Lektor für Moraltheol. S. ist als Hrsg. und dt. Übers. des röm. Meßbuches „Das Meßbuch der hl. Kirche (Missale Romanum) lateinisch und deutsch mit liturgischen Erklärungen“, 1884, zu einem Begriff geworden. Das Werk steht im Zusammenhang mit einem Hauptbestreben der Liturg. Bewegung, das Verständnis des kirchl. Kultes bei den Laien zu fördern. Zwar angeregt durch bereits vorhandene ähnl. Arbeiten (den entscheidenden Anstoß erhielt S. in Maredsous, wo er an der Hrsg. des latein. Missale für den Benediktinerorden mitarbeitete und das 1882 erschienene französ. Volksmeßbuch von Gerard van Caloen kennenlernte), schuf S. jedoch ein echtes Laienmeßbuch für den prakt. Gebrauch, das, im Laufe der Zeit durch mehrere Ausgaben-Typen den verschiedenen Bedürfnissen angepaßt, zum beliebtesten und verbreitetsten im dt. Sprachraum geworden ist.