Schramek, Max(imilian) (1879-1917), Mediziner

Schramek Max(imilian), Mediziner. Geb. Wien, 28. 2. 1879; gest. ebenda, 19. 2. 1917. Sohn eines Kohlenhändlers; mos. Stud. nach Besuch des Gymn. in Wien ab 1897 Med. an der Univ. Wien, tat 1898 als Einjährig-Freiwilliger Dienst in der k. u. k. Armee und wurde 1903 zum Dr. med. prom. Anschließend als Ass.-Arztstellv. wieder beim Militär, rückte er 1904 zum Ass.Arzt in der Res. vor und arbeitete dann als Aspirant bzw. Sekundararzt an der med., chirurg. sowie psychiatr. Abt. des Wr. Allg. Krankenhauses, ab 1907 an dessen Klinik für Dermatol. und Syphilis und daneben ab 1912 als Ass. an der damals begründeten Radiumstation. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam er, 1912 zum Ober-, 1914 zum Stabsarzt avanciert, in den Garnisonsspitälern 3 sowie 17 in Przemyśl bzw. Wien zum Einsatz, wurde aber schon 1915 aus Gesundheitsrücksichten beurlaubt. S. stud., 1910 nach Paris entsendet, dort u. a. bei Marie Curie die Möglichkeiten für die Anwendung des Radiums in der Therapie, bildete sich aber auch in der Dermatol. weiter. Daneben erwarb er bei namhaften Physikern weitgehende mathemat.-physikal. Kenntnisse auf dem Gebiet der Radiumforschung und konnte sich daher wesentl. Verdienste bei der Einrichtung der Radiumstation am Allg. Krankenhaus wie auch durch sein Wirken in Kursen für Amtsärzte erwerben. Auf dermatolog. Gebiet beschäftigte er sich bes. mit Pilzerkrankungen, konnte als erster in Wien die Mikrosporie nachweisen sowie durch die Ermöglichung der Frühdiagnose die Weiterverbreitung verhindern, befaßte sich eingehend mit der neuen Salvarsantherapie und entwickelte gem. mit Leopold Arzt ein auch außerhalb der Klinik verwendbares Instrument zur intravenösen Einführung dieses Präparats. Seit seiner Beurlaubung schwer krank, erhielt er in Anerkennung seines Wirkens für Radiol. und Dermatol. unter Verzicht auf Formalitäten kurz vor seinem Tod die Dozentur verliehen.

W.: Beitrr. zur Pemphigusfrage, gem. mit E. Eitner, in: Wr. klin. Ws. 22, 1909, auch selbständig; Ueber Mikrosporie, ebenda, 23, 1910; Zur Technik der intravenösen Infusion, ebenda, 24, 1911; Zur Technik der intravenösen Injektion, gem. mit L. Arzt, ebenda, 26, 1913; Das Radium und seine therapeut. Verwendung in der Dermatol., gem. mit G. Riehl, ebenda, 26, 1913; Ueber die Wirkung von induzierter Radioaktivität, gem. mit A. Fernau und Zarzycki, ebenda, 26, 1913; Zur intratumoralen Radiumbestrahlung maligner Geschwülste, gem. mit L. Arzt, in: Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen 22, 1914; zahlreiche Berr. in Wr. Med. Ws.; usw.
L.: G. Riehl, in: Wr. klin. Ws. 30, 1917, S. 282f.; KA, UA, beide Wien; Mitt. Erich E. Deimer, Wien.
(F. Hillbrand-Grill)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 52, 1997), S. 165f.
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