Schrank (Schranck) Franz de Paula von, Naturwissenschaftler und Theologe. Geb. Vornbach, Bayern (Neuhaus a. Inn, Deutschland), 21. 8. 1747; gest. München, Bayern (Deutschland), 23. 12. 1835. Sohn des Klosterrichters von Vornbach und späteren Advokaten in Schärding, Johann Ev. S. S. trat nach Absolv. des Jesuitengymn. Passau 1762 in Wien in den Jesuitenorden ein (Noviziat bis 1764). Nach Stud. in Raab (Győr), Tyrnau/Nagyszombat (Trnava) und Wien (1765–69) wurde er aus Gesundheitsgründen nach Linz an die Schule des nord. Kollegiums versetzt, dessen Leiter Ignaz Schiffermüller mit seinen Smlgg. entscheidenden Einfluß auf S. hatte. Hier unterrichtete S. vier Jahre und half bei der Betreuung des ersten Linzer botan. Gartens. Nach Aufhebung des Jesuitenordens Priesterweihe 1774 und Dr. theol. in Wien 1776. Im selben Jahr wurde S. Prof. für Mathematik und Physik am Lyzeum in Amberg (Oberpfalz), 1779 Prof. für Rhetorik am Gymn. in Burghausen a. Inn, 1784 Prof. der Landwirtschaft und ökonom. Botanik an der Landesuniv. Ingolstadt; 1799–1826 war er sodann in Landshut Prof. für Botanik. Bis an sein Lebensende wirkte er auch als Vorstand des von ihm angelegten botan. Gartens in München. S. widmete sich allen Zweigen der Naturwiss., aber auch der Geistesgeschichte; doch bildete die Botanik seinen wiss. Schwerpunkt. S. blieb innerl. überzeugter, orthodoxer Theologe und Priester, dennoch arbeitete er im Stil von Carl v. Linné und schuf für seine Zeit nützl. Zusammenstellungen und Bestimmungswerke. Durch seine Erstbeschreibungen von Pflanzen und Tieren (u. a. Anacis, Chrimaldia) ist S. als Autor noch heute präsent, wenngleich das häufige Fehlen von Typen manche seiner Arten unaufklärbar macht. S. formulierte als erster anhand von Versuchen die Infusionskde., beschrieb 1776 aus der Linzer Umgebung die erste neue Ciliatenart Österr. und widmete Linz die neue Gattung Linza, die aus Prioritätsgründen jedoch keinen Bestand hatte. Ebenso gab er die erste zusammenfassende Beschreibung aller Insekten Österr.-Ungarns mit Ausnahme der Schmetterlinge heraus. In seinen „Naturhistorischen Briefen …“ beschrieb er erstmals viele interessante Naturerscheinungen für OÖ und Sbg. Großteils in Bayern lebend, blieb S. dem österr. Raum verbunden, wie er in seinen präzisen Reisebeschreibungen von Land und Leuten des bayer.-österr. Raumes zeigte. Sein wiss. Werk mit rund 250 Publ. spiegelt das Streben des 18. Jh. nach universalen Kenntnissen wider und ist von seinen Zeitgenossen durch zahlreiche Ehrenmitgliedschaften in Akad. und Gelehrtenges. gewürdigt worden (u. a. 1809 Mitgl. der Kgl. Bayer. Akad. der Wiss. zu München); 1808 nob.