Schréder (Schreder) Julius Aloysius (Gyula), Hüttenfachmann. Geb. Schmöllnitzhütte/Szomolnokhutta, Oberungarn (Smolnícka Huta, Slowakei), 26. 4. 1856; gest. Budapest (Ungarn), 2. 11. 1939. Sohn von Rudolf S. (s. d.), Vater von Dr. Julius S., Polizeirat und Vizepräs. des ung. Fechtverbandes, und Dr. Ladislaus S., Generalsekretär der Budapester Elektrizitätswerke. S. stud. nach Schulbesuch in Leva (Levice) und Schemnitz/Selmeczbánya (Banská Štiavnica) 1873–76 an der Berg- und Forstakad. in Schemnitz Eisenhüttenwesen und war danach zwei Jahre als Praktikant im Eisenwerk Diósgyőr tätig. 1878 Ing. und bis 1880 Ass. am Lehrstuhl für allg. und elementare Chemie in Schemnitz, war er in den darauffolgenden Jahren als Chemiker im Werk in Diósgyőr beschäftigt, 1892–1911 als Dir. der Coburg. Berg- und Eisenwerke in Gömör (Gemer) und in der Zips. 1911 i. R., wirkte er noch als Prüfungskoär. an der Akad. in Schemnitz und später in Ödenburg (Sopron). S., der sich auf Stud.Reisen nach Frankreich, England, Belgien und Deutschland fachl. weitergebildet hatte, publ. nicht nur über seine dabei gesammelten Erfahrungen, sondern verstand es auch, diese in der Praxis einzusetzen. In Diósgyőr beteiligte er sich am Umbau der Stahlwerke auf der Grundlage des Bessemer-Martin-Verfahrens, wobei er seine Erfindung über die Entgasung des Stahls ausnützte, die lange Zeit beim Gießen von Eisenbahnrädern angewendet wurde. S. reorganisierte auch die Verwaltung der Coburg. Berg- und Eisenwerke und initiierte den Bau der Eisenbahn Bries – Roter Felsen (Brezno – Červená Skala).