Schriefer, Wilhelm (1865-1909), Schriftsteller und Journalist

Schriefer Wilhelm, Schriftsteller und Journalist. Geb. Ludwigsburg, Württemberg (Deutschland), 11. 2. 1865; gest. Wien, 1. 3. 1909. Evang. AB. S., der seine Kindheit in Heilbronn, München und Stuttgart verbrachte, kam mit zwölf Jahren nach Wien. Nach seinem Schulabschluß ergriff er einen kaufmänn. Beruf, der ihn auf Reisen durch Österr., Deutschland und die Schweiz führte, wandte sich jedoch in der Folge zunehmend und bald ausschließl. seinem literar.-journalist. Schaffen zu. Während sein dichter. Œuvre, das, neben der Ged.Smlg. „Österreichische Romanzen“, 1896, v. a. Prosa und Opernlibretti umfaßte, trotz tw. (angebl.) Erfolge (etwa die Auff. der Oper „Eros und Psyche“ 1901 in München) mehr durch Produktivität des Autors als durch literar. Qualität überzeugt, erlangte S. auf standespolit. Gebiet Bedeutung. So gehörte er zu den Gründern der Dt.-Österr. Schriftstellergenossenschaft (1898), die Literaturpflege aus deutschnationaler Perspektive betrieb, und war auch einige Jahre deren Zahlmeister. S. war 1903 auch Mitbegründer und Schriftführer des Ver. „Bechelâren“, der sich für die Errichtung eines nationalen Nibelungen-Denkmals und die Auff. von Volksschauspielen engagierte.

W.: Rolands Ring, in: Die Ostmark 1, 1901, H. 7. Romane: Daswina, 1898; Der Frack, 1901. Opernlibretti: Der Asket, 1893 aufgef. (Musik von C. Schröder); Der Mummelsee, 1900 aufgef. (Musik von E. Sahlender); Der Wundersteg, gem. mit J. Zähler, 1901 aufgef. (Musik von A. Maurice); Die Waffen nieder, gem. mit A. M. Kolloden, o. J. (Musik von E. Sahlender). Beitrr. in: Das literar. Dt.-Oesterr. vormals „Die Ostmark“. Organ der Dt.-Oesterr. Schriftstellergenossenschaft 1, 1900/01 und 2, 1901/02; usw. Hrsg.: Das literar. Dt.-Oesterr. 3, 1903, 4–6, 1904–06, gem. mit E. v. Waczlawiczek.
L.: Dt. Volksbl., 2. 3. 1909; Mitt. der Dt.-österr. Schriftsteller-Genossenschaft, 20. 3. 1909; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Kosch, 3. Aufl.; Kosel 1; Wer ist’s?, hrsg. von H. A. L. Degener, 3. Ausg., 1908; F. Stieger, Opernlex. 3/3, 1981; WStLA Wien.
(E. Lebensaft – Ch. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 53, 1998), S. 225
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