Schrotzberg Franz, Maler. Geb. Wien, 2. 4. 1811; gest. Graz (Stmk.), 29. 5. 1889. Sohn eines Herrschaftsdieners, war ab 1862 mit der Sängerin Eleonore Stohl verehel. S. stud. 1827–32 an der Wr. Akad. der bildenden Künste Historienmalerei (1828 Gundel-Preis und Gf.- Czernin-Preis). Obwohl später fast ausschließl. Porträtist, spielte die Bekanntschaft mit dem Landschaftsmaler K. Marko (s. d.), ab 1830, in seiner Ausbildung eine große Rolle. 1832 stellte S. zum ersten Mal einige seiner Porträts öff. aus und präsentierte in den folgenden Jahren seine Werke in den Ausst. der Akad. bei St. Anna sowie ab 1851 im Österr. Kunstver. In der Folge unternahm er zahlreiche Stud.Reisen, so 1837 nach Oberitalien, 1842 nach Deutschland und Belgien, später auch nach Mittelitalien, Paris und London. Ab etwa 1840 zählte er zu den begehrtesten Malern repräsentativer Porträts der Wr. Aristokratie. 1843 Mitgl. der Wr. Akad. der bildenden Künste, 1861 der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus), 1867 erhielt er das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen, 1878 übersiedelte er nach Graz. In seiner Malerei vermied S. allzugroße Realismen; die dargestellten Personen, Damen in der Mehrzahl, erscheinen als spätbiedermeierl. Idealbilder, unterstützt von einer meisterhaft delikaten Maltechnik, wobei v. a. im Spätwerk diese Malweise zuweilen ins Süßl.-Unverbindl. abglitt.