Schürer Franz de Paula, Politiker. Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 23. 11. 1822 (1821); gest. Wien, 27. 2. 1886. Sohn eines aus dem böhm. Raum stammenden Apothekers aus Krems a. d. Donau. S. besuchte das Kremser Gymn., stud. dann Phil. in Prag, um sich danach der Landwirtschaft, bes. dem Weinbau in Stein a. d. Donau, wo er über größeren Besitz verfügte, zu widmen. Er wurde dort schon bald zum Bgm. gewählt (1858) und verblieb in dieser Funktion bis zu seinem Tod. S. bemühte sich zwar um die Förderung des Schulwesens, gründete einen Vorschußver. und die Freiwillige Feuerwehr usw., doch war er wegen der allg. schlechten wirtschaftl. Lage nicht immer erfolgreich. Polit. im liberalen Lager angesiedelt, gehörte S. ab 1861 dem nö. Landtag an, in dessen Gmd.- und Bauausschuß er entsandt wurde. 1867–79 vertrat er als Reichsratsabg. (Fortschrittsklub) die Interessen der Landgmd. Krems, Mautern und Horn und befaßte sich als Mitgl. mehrerer Ausschüsse v. a. mit Heeres-, Exekutiv-, Eisenbahn-, und Steuerfragen. 1885/86 erneut im Reichsrat, konnte er sein Mandat jedoch krankheitsbedingt nur noch selten ausüben.