Schuler, Franz (1820-1903), Gastwirt und Postfachmann

Schuler Franz, Postmeister und Gastwirt. Geb. Nasserein (St. Anton a. Arlberg), Tirol, 17. 4. 1820; gest. Ried i. Oberinntal (Tirol), 13. 8. 1903. Sohn des Postmeisters und Gastwirts von St. Christoph am Arlberg, Johann Stephan S. (1786 oder 1789–1844) und der Maria Barbara S., geb. Matt (1789–1847), Vater des Vorigen, Großvater von Walter S. (s. u. dem Vorigen). S. war 1844 von St. Christoph nach St. Anton gezogen, hatte dort 1845 das Gasthaus „Post“ und die Funktion des Postmeisters übernommen; später erwarb er auch das Gasthaus „Post“ in Ried i. Oberinntal von seinem Bruder Ferdinand. Wie nach ihm sein Sohn Carl Franz und sein Enkel Walter, gehörte S. als Mitgl. der Gmd.Vertretung zu den einflußreichsten Persönlichkeiten St. Antons. Als Sommerreisen und Kuraufenthalte in der Alpenluft stetig an Beliebtheit gewannen, war es S., der sich in diesem Bereich bes. engagierte. Im Vorstadium der Errichtung der Arlbergbahn wurde S. in den 70er Jahren von der Gmd.-Vertretung als einer der Vertrauensmänner nominiert, die die Verhh. über die Grundablöse mit der Staatseisenbahn führen sollten. S. nützte die uneingeschränkte Vollmacht der Gmd., vermochte die Planung der Trassenführung der 1884 eröffneten Arlbergbahn so zu beeinflussen, daß sie nahe an seinem Gasthof vorbeiführte, und schuf damit die wirtschaftl. Voraussetzung für den Aufschwung des Familienbetriebes. Weil er jedoch mit dem Bau des neuen „Hotel Post“ (1896) durch seinen Sohn nicht einverstanden war, verließ er St. Anton und zog zu seinem Bruder nach Ried i. Oberinntal.

L.: L. Langenmaier, in: Landecker Buch 2 (= Schlern-Schriften 134), 1956, S. 174; J. Weingartner, Berühmte Tiroler Wirtshäuser und Wirtsfamilien (= ebenda, 159), 1956, S. 56; H. Thöni, St. Anton a. Arlberg, o. J., s. Reg.; Pfarramt Ried i. Oberinntal, Pfarramt St. Anton a. Arlberg, beide Tirol.
(Ch. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 53, 1998), S. 317
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