Schuller-Götzburg, Eduard (1888-1949), Beamter

Schuller-Götzburg Eduard, Beamter. Geb. Wien, 17. 2. 1888; gest. Wien, 24. 2. 1949. Sohn von Wenzel S. (s. d.) und der Hedwig Elisabeth S., der Enkelin des Eduard v. Oberleithner (s. u. Karl v. Oberleithner), die noch 1918, aufgrund der Verdienste ihres Gatten, mit dem Beiwort bzw. Prädikat „Edle von Götzburg“ nob. wurde. S. besuchte die Mittelschulen in Mähr.-Schönberg (Šumperk) und Graz, maturierte am Gymn. in Baden und stud. danach 1907–11 Jus an der Univ. Wien. Ab Jänner 1915 zunächst als Rechtspraktikant am Landesgericht Wien tätig, wurde er bereits wenige Wochen danach zur Feldart. eingezogen, mußte jedoch schon bald krankheitshalber den Dienst quittieren. Nach Wien zurückgekehrt, begann er 1915 als Konzeptspraktikant bei der nö. Statthalterei und war in den nächsten Jahren bei den Bez.Hauptmannschaften Wr. Neustadt, Melk und Amstetten tätig. Bei der letztgenannten Dienststelle entwickelte sich eine Freundschaft zum späteren Vizekanzler Eduard Baar-Baarenfels, die für sein berufl. Fortkommen Bedeutung erlangen sollte. Ab 1921 arbeitete S. als Landesregierungssekretär im Kultus- und Ehedep. des Amtes der nö. Landesregierung in Wien. 1928 Regierungsoberkoär., 1931 Landesreg.Rat. 1934 in das Präsidium der Landeshauptmannschaft versetzt, wurde er dem neuen geschäftsführenden nö. LHptm. Baar-Baarenfels zugeteilt. Als dieser 1935 zum Bundesmin. für Sicherheitswesen und innere Verwaltung und 1936 zum Vizekanzler avancierte, wechselte auch S. in das Präsidium des Bundeskanzleramtes, wurde Leiter von Baar-Baarenfels’ Präsidialbüro und hatte diese Position als Sektionsrat auch unter Baars Nachfolger Hülgerth (s. d.) inne. 1938 durch die Nationalsozialisten zwangsweise i. R. versetzt, kehrte S. im April 1945 wieder in den öff. Dienst zurück, wurde dem Präsidium des Staatsamtes für öff. Bauten, Übergangswirtschaft und Wiederaufbau als Min.Rat zugeteilt und verblieb auch nach dessen Umwandlung in das Bundesmin. für Handel und Wiederaufbau in dieser Stellung.

L.: Die Presse, Das Kleine Volksbl., Wr. Ztg., 25. 2. 1949; Der Heimatschützer 3, 1935, F. 25, S. 6; Österr. Woche 3, 1935, n. 44, S. 6 (Bild); Die geistige Elite Österr., red. von M. Klang, (1936); „Wer ist Wer“, hrsg. von P. Emődi, 1937; AVA, UA, beide Wien.
(R. Mannhard)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 53, 1998), S. 330
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