Schuller Georg, Volkskundler und Pfarrer. Geb. Halwelagen/Holdvilág, Siebenbürgen (Hoghilag, Rumänien), 4. 3. 1830; gest. Trapolden b. Schäßburg/Apold b. Segesvár, Siebenbürgen (Trapold b. Sighişoara, Rumänien), 2. 11. 1909. Sohn eines Bauern, Vater von Georg Adolf S. (s. d.); evang. AB. Durch die Wirren des Bürgerkrieges im Stud.Fortgang am Seminar in Schäßburg als 17jähriger behindert, absolv. er über Veranlassung von Georg Daniel Teutsch, dem damaligen Konrektor und seinem Prof. in Geschichte und klass. Sprachen, noch 1853 das evang. Gymn. AB. Danach stud. S. Theol. und Geschichte an den Univ. Tübingen (1853–55) und Berlin (1855), wo er – wie einst Teutsch – u. a. Karl Ritter und Leopold v. Ranke hörte. 1855 wurde er von dem nun zum Rektor avancierten Teutsch als Prof. am Schäßburger evang. Gymn. AB angestellt, in dem sich damals ein beachtetes geistiges Zentrum bildete. S. ehelichte Elisabeth, geb. Weiß, eine nahe Verwandte des später zum Bischof ernannten und bis 1893 als Superintendent tätigen Teutsch. S. war ab 1865 Pfarrer in Halwelagen, ab 1876 in Großlaßlen/Szászszentlászló (Laslea) und ab 1888 in Trapolden, 1904 i. R. S. machte sich als „hervorragender Forscher auf dem Gebiet siebenbürgischer Volkskunde“ (Petermann) als Mitarbeiter beim siebenbürg.-sächs. Wörterbuch verdient, behandelte auch das Trapoldener Gemein(de)buch von 1684 aus dem Besitz des evang. Pfarramtes.