Schuloff Robert (Philipp), Chemiker. Geb. Wien, 25. 3. 1883; gest. ebenda, 12. 9. 1935 (Selbstmord). Sohn des Theodor S. (s. d.); röm.-kath., später evang. S. stud. nach Absolv. des Akadem. Gymn. Chemie und Physik 1901–03 an der Univ. Wien, im Sommersemester 1903 in Innsbruck, 1903/04 in Genf, dann wieder in Wien und wurde dort 1907 zum Dr. phil. prom. Kurz bei P. Friedländer (s. d.) tätig, arbeitete er 1909–14, tw. auch während des Ersten Weltkriegs, bei den Farbwerken in Höchst a. M. (den späteren I. G. Farben), 1918 in Zürich und ging 1919 von Wien aus wieder nach Höchst. 1923, möglicherweise schon 1920, trat er als Leiter eines organ.-chem. Laboratoriums in den Dienst der AG des Ver. für chem. und metallurg. Produktion in Aussig (Ustí nad Labem). Infolge des verschärften Nationalitätenkonflikts kehrte er 1927 nach Österr. zurück und betätigte sich in der Folge als Privatgelehrter, wiss. Berater, v. a. des Aussiger Ver., und Erfinder in Wien, wo er auch an der Bundeslehr- und Versuchsanstalt für chem. Ind. forschte. Während seiner Tätigkeit in Höchst, wo er im Farbstoff-Untersuchungslaboratorium sowie als Mitarbeiter des Phototechnikers Ernst Koenig im wiss. Zentrallabor arbeitete, hatte S. eine Reihe von Farbsensibilisatoren, insbes. das Pinaflavol, und den Desensibilisator Pinakryptolgelb gefunden. Zur ersten Patentanmeldung auf S.s Namen kam es infolge der ungeklärten patentrechtl. Lage Deutschlands gegenüber den Siegermächten jedoch erst 1922, wogegen der Aussiger Ver. ein für die Farbphotographie wenig brauchbares Konkurrenzprodukt auf den Markt brachte. In Aussig beschäftigte er sich mit der Entwicklung technolog. Methoden zur Erzeugung von Antrachinonfarbstoffen, deren Produktion jedoch nicht aufgenommen wurde. S. lieferte wesentl. Beitrr. zur Entwicklung der bes. für die Photographie bedeutsamen Chemie der Farbstoffe.