Schultes Julius Hermann, Mediziner und Naturwissenschaftler. Geb. Wien-Wieden, 5. 2. 1804 (Taufdatum); gest. München, Bayern (Dtld.), 1. 9. 1840. Sohn des Joseph August S. (s. d.). Mit dem Vater nach Landshut gekommen, wurde er von diesem schon frühzeitig in Naturwiss. und Sprachen unterwiesen, nach begonnenem Gymn.Besuch jedoch für die kommerzielle Laufbahn bestimmt und zur Ausbildung an ein Wr. Handelshaus gesandt. Da er daneben weiter botan. Stud., denen sein bes. Interesse galt, betrieb, durfte er schließl. ab 1818 seine abgebrochene Gymn.Bildung in Landshut fortsetzen bzw. vollenden. Ab 1821 stud. er an der Univ. Landshut, wo er schon ab 1819 die naturwiss. Fächer sowie Anatomie gehört hatte, Med. und wurde 1825 zum Dr. med. prom. Ab 1826 unterstützte er den Vater bei der Betreuung der Spitalspatienten, suppl. dessen Vorlesungen sowie jene der Prof. für Geburtshilfe, Chirurgie und Therapie. Nach dem Tod des Vaters, für den er zuletzt die Chirurgieschule geleitet hatte, brach er im Interesse seiner fünf unversorgten Geschwister die wiss. Laufbahn ab, legte 1831 das ärztl. Examen ab und ließ sich als prakt. Arzt in München nieder. Stets auch publizist. tätig, übers. er vorerst fremdsprachige med., techn. oder naturwiss. Arbeiten ins Dt., gab gem. mit seinem Vater Tle. von Linnés Systema vegetabilium heraus und übernahm nach dem Tod des Vaters die Mitred. des Polytechn. Journals. Daneben veröff. er auch eigene botan., chem. oder med. Abhh. in in- und ausländ. Z. In München zudem um ärztl. Standesinteressen bemüht, trug er 1832 zur Begründung des jüngeren Ärztl. Ver. bei und fungierte als dessen Sekretär. S. hatte Kontakt zu vielen in- und ausländ. Wissenschaftlern und gehörte mehreren gel. Ges. an.