Schulz — Ferdinand d. Ä., Chemiker. Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 15. 1. 1877; gest. ebenda, 6. 10. 1939 (Selbstmord). Sohn von Ferdinand S., Bruder der Anežka Schulzová, Onkel von Karel S. (alle s. d.), Vater des Elektrotechnikers Ferdinand S. d. J. (1905–1972). S. stud. ab 1895 techn. Chemie an der Tschech. Techn. Hochschule (1897 Staatsprüfung) sowie 1897–99 Chemie und Mineral. an der Tschech. Univ. Prag und wurde 1900 zum Dr. phil. prom. Anschließend bildete er sich an der Techn. Hochschule Berlin-Charlottenburg weiter, war dann fast ein Jahrzehnt in der chem. Ind., u. a. als Besitzer eines eigenen Betriebes in Kolin (Kolín), tätig und arbeitete ab 1910 an der Tschech. Techn. Hochschule in Prag. Vorerst Ass., ab 1912 Adjunkt bei der Lehrkanzel für Technol. der Brenn- und Beleuchtungsstoffe, habil. er sich im selben Jahr für dieses Fach und wurde 1916 Tit. ao., 1920 o. Prof. 1910 war er daneben als Demonstrator bei der Lehrkanzel für Zuckerfabrikation beschäftigt, lehrte einige Jahre Chemie an der Höheren Brauereifachschule und fungierte ab 1913 als technolog. Experte der Handels- und Gewerbekammer in Prag. S. stand als Lehrer in hohem Ansehen und trug durch zahlreiche Publ. zur Weiterentwicklung seines Faches bei, für das er auch die ersten Lehrbücher in tschech. Sprache verf. Zudem schuf er an der Hochschule die Inst. für Technol. der Brennstoffe sowie für Technol. des Wassers und gilt als Begründer der Brennstoffchemie in der Tschechoslowakei.