Schulz, Leopold (1804-1873), Maler

Schulz Leopold, Maler. Geb. Wien, 25. 10. 1804; gest. Heiligenstadt, NÖ (Wien), 6. 10. 1873. Sohn eines Porzellanmalers. S. stud. 1817–26 an der Wr. Akad. der bildenden Künste, 1826–29 arbeitete er, gefördert von Propst M. Arneth (s. d.), im Stift St. Florian, ab 1829 bildete er sich an der Münchner Akad. der Bildenden Künste bei Peter Cornelius und J. Schnorr v. Carolsfeld (s. d.) weiter. 1831 erhielt S., der sich der Nazarener-Richtung angeschlossen hatte und 1830– 1831 in Rom und Neapel weilte, den Auftrag, an der Ausstattung der Münchner Residenz mitzuarbeiten, wo mehrere Bilder in der Folge von ihm ausgeführt wurden. Nach seiner Übersiedlung nach Wien und Ernennung zum Kustos der Lambergschen Gemäldegalerie wurde S. – wegen seines guten Rufs als Historienmaler – 1842 prov., 1844 def. Korrektor, 1845 Tit. ao. Prof. für Historienmalerei; 1850–53 war er Lehrer an der Elementar-Zeichen- und Modellierschule, bis 1872 Lehrer an der Allg. Malerschule der Wr. Akad. der bildenden Künste, 1843 deren Mitgl. S. blieb als Historienmaler meist im Schatten seiner bedeutenderen Zeitgenossen.

W.: Papst Gregor XVI., 1832 (Stift St. Florian und Bischofshof, Linz); Hl. Florian, 1837, Hl. Augustinus, 1842, Hl. Elisabeth, 1847, Madonna, 1850, Kreuzaltar, 1864 (alle Altarbilder, Stift St. Florian); Fresken, gem. mit Moritz v. Schwind, 1838 (Gartensaal, Schloß Rüdigsdorf b. Altenburg); Mariendarstellung (vor den „Fürbitten“ im Gebetbuch für Kn. Elisabeth), 1854; Gesetzgebung auf Sinai und Jüngstes Gericht, Deckenmalereien, gem. mit Ignaz Schönbrunner und Anton Roux, 1869–71 (Pfarrkirche Schottenfeld, Wien VII); Ludwig der Bayer kündigt Friedrich dem Schönen seine Befreiung aus der Haft an (Kunsthist. Mus., Wien); Anbetung der Könige, Auferstehung Christi, gem. mit K. Geiger (Fresken, Johann-Nepomuk Kirche, Wien II); Wandgemälde (Altlerchenfelder Kirche, Wien VII); usw. Weitere Werke s. auch Dehio-Hdb. NÖ nördl. der Donau, bearb. von E. Benesch u. a., (1990), s. Reg.; Dehio-Hdb. Wien II. bis IX. und XX. Bez., bearb. von W. Czerny u. a., (1993), s. Reg.
L.: Bénézit; Fuchs, 19. Jh.; Fuchs, Erg.Bd.; Thieme– Becker; Wurzbach; A. Czerny, Kunst und Kunstgewerbe im Stifte St. Florian von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, 1886, S. 230ff., 247, 261; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh. 2/2, 1898; K. Ginhart, Wr. Kunstgeschichte, 1948, S. 235; R. Schmidt, Das Wr. Künstlerhaus …, 1951, S. 31, 60; J. Schmidt, Linzer Kunstchronik 1, 1951, S. 156; W. Buchowiecki, in: Geschichte der bildenden Kunst in Wien (= Geschichte der Stadt Wien, NR 7/2), 1955, S. 123f.; E. Giordani, Die Linzer Hafner Offizin, 1962, S. 196ff.; W. Wagner, Die Geschichte der Akad. der bildenden Künste in Wien (= Veröff. der Akad. der bildenden Künste in Wien, NF 1), 1967, s. Reg.; W. Cerny, Die Mitgl. der Wr. Akad. (= Bildhe. der Akad. der bildenden Künste in Wien 11), 1978, S. 33; R. Feuchtmüller, in: alte und moderne kunst 23, 1978, H. 160/161, S. 5; W. Kitlitschka, Die Malerei der Wr. Ringstraße (= Die Wr. Ringstraße 10), 1981, s. Reg.; M. Schwarz, in: Pfarre St. Laurenz am Schottenfeld 1786–1986, hrsg. von J. Kellner, 1986, S. 133f., 147f.; Die Kunstsmlgg. des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Florian, bearb. von V. Birke u. a. (= Österr. Kunsttopographie 48), 1988, S. 220ff., 275, 303; N. Nemetschke – G. J. Kugler, Lex. der Wr. Kunst und Kultur, 1990, S. 172; F. Czeike, Hist. Lex. Wien 5, (1997); Pfarramt Heiligenstadt, Archiv der Akad. der bildenden Künste, beide Wien.
(G. Wacha)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 54, 1999), S. 350
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