Schumacher Oskar, Anatom. Geb. Tulln (NÖ), 21. 10. 1894; gest. Zagreb/Agram (Kroatien), 17. 8. 1942. Sohn eines Bürgerschuldir. Nach dem Besuch des Gymn. in Klosterneuburg immatrikulierte S. 1913 an der med. Fak. der Univ. Wien, diente von 1915 bis Kriegsende in verschiedenen med. Funktionen in der Armee und wurde 1919 Demonstrator am I. Anatom. Inst. unter Julius Tandler. 1920 Dr. med., erhielt er noch im selben Jahr eine Stelle als ao. Ass. an diesem Inst. 1922–23 Hilfsarzt an der I. Chirurg. Klinik bei Eiselsberg (s. d.), kehrte er danach wieder an das I. Anatom. Inst. zurück. S., der sich im Rahmen seiner Lehrtätigkeit sowie in einigen wiss. Publ. v. a. mit Themenstellungen der klinikbezogenen Anatomie und der Anthropol. beschäftigte, war auch Mitgl. der Ges. der Ärzte in Wien und der Vereinigung Wr. Anatomen, wo er seine wiss. Ergebnisse in mehreren Referaten vortrug. 1928 unternahm S. eine vom Min. für Unterricht finanziell unterstützte wiss. Expedition in die Sahara, als deren Ergebnis er dem I. Anatom. Inst. sowie anderen wiss. Institutionen reichl. Embryonen- und Tiermaterial mitbrachte. 1929 habil. sich S., unterstützt von seinem Lehrer Tandler – entgegen dem negativen Gutachten Ferdinand Hochstetters – mit einer Abh. über die Entwicklung des Kiebitzgehirns für allg. Anatomie. Im gleichen Jahr wurde er o. Ass. an der I. Anatom. Lehrkanzel. Nachdem S. 1931 krankheitshalber in den dauernden Ruhestand versetzt worden war, legte er 1932 die Venia legendi zurück und trat danach wiss. kaum mehr in Erscheinung.