Schuster Josef Anton, Schauspieler und Bühnenschriftsteller. Geb. Wien, 3. 2. 1770; gest. Ybbs (Ybbs a. d. Donau, NÖ), 26. 5. 1852. Sohn des Hausmeisters und Mesners von St. Michael (Wien I), Josef S. Er scheint in Wien als Schauspieler erstmals 1792 in der Rolle des Hg. Albrecht (Johann August Gf. v. Törring „Agnes Bernauerin“) als Gast an Emanuel Schikaneders Freihaustheater auf der Wieden auf, spielte in der Folge an diesem weitere Hauptrollen (jugendl. Liebhaber, Helden, Militärs) und war gelegentl. auch als Sänger (Sprecher in Mozarts „Die Zauberflöte“) beschäftigt. Seine Begabung für kom. Partien kam bes. in der Rolle des Philipp Grund in Schikaneders „Die Fiaker in Wien“ sowie in Ritterpossen zur Geltung. Seit 1805 (vermutl.vom Stadttheater Baden, NÖ, kommend) am Theater i. d. Leopoldstadt engagiert, spielte S. zunächst noch 1. Rollen: Väter, Greise, schurk. Ritter, aber auch den Franz Moor in Schillers „Die Räuber“. Seine größten Erfolge als Ensemblemitgl. des Leopoldstädtertheaters hatte er als Negoziant Müller in Bäuerles (s. d.) Lokalposse „Die Bürger in Wien“ (1813) und als Tischlermeister Storchenschnabel in Johann Wellings „Der Traum, oder: Die Verwandlung“ (1817). Ab 1822 Regisseur, trat er z. B. in den Stücken Raimunds (s. d.) nur mehr in kleinen Rollen auf (u. a. Neid in „Das Mädchen aus der Feenwelt“, 1826). S. schrieb für die Theater, an denen er engagiert war, ca. 23 Stücke, fast alles Ritterschauspiele und Possen, die vom Publikum meist beifällig aufgenommen wurden, aber keinerlei Originalität verraten. 1828 fiel S. den durch den Eigentümer des Theaters i. d. Leopoldstadt, Rudolf Steinkeller, vorgenommenen Entlassungen zum Opfer. Er starb im Versorgungshaus der Wr. Städt. Armenanstalt in Ybbs.