Schuster Max (Maximilian Joseph), Mineraloge. Geb. Mähr.-Neustadt, Mähren (Uničov, Tschechien), 7. 5. 1856; gest. Wien, 14. 11. 1887 (Selbstmord). Sohn eines Realschullehrers. Nach Absolv. des Gymn. in Olmütz (Olomouc) 1875 stud. S. an der Univ. Wien Naturgeschichte, Mathematik und Physik. Daneben betätigte er sich auf dem Gebiet der Mineral. Gefördert von dem Mineralogen Gustav Tschermak, wandte er sich der wiss. Laufbahn zu und wurde bereits 1877 Demonstrator am Mineralog.-Petrograph. Inst. der Univ. Wien. Zudem betrieb er chem.-analyt. Stud. im Laboratorium von E. Ludwig (s. d.). Nach schwerer Krankheit setzte er 1880 sein Stud. fort und legte 1881 die Lehramtsprüfung ab. 1882 Dr. phil. Nachdem er im selben Jahr Ass. am Mineralog.-Petrograph. Inst. geworden war, habil. er sich 1883 als Priv.Doz. für Petrographie an der Univ. Wien. 1883/84 korr. Mitgl. der Geolog. Reichsanstalt in Wien. Die Gewährung eines Reisestipendiums versetzte S. in die Lage, 1885 Böhmen, Dtld., Belgien, Frankreich, England und Schottland zu bereisen, wo er durch Kontakte mit Fachgenossen wesentl. wiss. Bereicherungen erfuhr. S.s Bemühungen, eine Professur zu erlangen, scheiterten trotz seiner allg. anerkannten wiss. Fähigkeiten. S., der sich bei seinen Forschungen einer analyt.- empir. Methode bediente, erarbeitete wesentl. Grundlagen über das opt. Verhalten des Feldspats und erwarb sich große Verdienste bei der Untersuchung des Meteorstaubs, der während eines Schlammregens 1885 auf Klagenfurt niedergegangen war. Gem. mit seinem Schwager Friedrich Becke (s. d.) nahm er für die Geolog. Reichsanstalt in den Jahren 1885 und 1886 Kartierungsarbeiten im mähr.-schles. Grenzraum vor.