Schwab Josef, Eisenbahnbeamter und Fachschriftsteller. Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 13. 1. 1857; gest. Wien, 16. 2. 1918. Sohn eines Privatiers; mos. S. stud. Jus an der Univ. Leipzig, ab 1876 an der Univ. Wien, 1880 Dr. jur., und trat ca. 1883 bei der Dion. der K. Ferdinands-Nordbahn in Wien ein, wo er im Büro für kommerziellen Betrieb tätig war. Nach Durchlaufen einer Beamtenlaufbahn bei der Nordbahn, wo er zwischenzeitl. auch beim Personen-Expedit und im Büro für Personalangelegenheiten tätig war sowie ab 1900 als Vorstandsstellv. des Büros für kommerziellen Betrieb fungierte, leitete er nach der 1906 erfolgten Übernahme der Nordbahn durch die österr. Staatsbahnen ab 1907 als Insp. das Büro für kommerzielle Transportvorschriften und fungierte als Stellv. der Abt. für den kommerziellen Betrieb. 1909 wechselte S. in die Abt. für den Transport- und Reklamationsdienst, er wurde 1910 als Tit.Oberinsp. dem Eisenbahnmin. im Bereich des Transportdienstes zugeteilt und trat um 1911 i. R. Als Fachschriftsteller wurde S. insbes. durch seine Arbeit über „Das internationale Uebereinkommen über den Eisenbahn-Frachtverkehr“, 1891, bekannt, in dem er dieses in Bern getroffene Übereinkommen analysierte und bes. dessen Schwächen offenlegte, wofür er allerdings tw. auch kritisiert wurde. In weiteren Vorträgen und Veröff. beschäftigte sich S. vorwiegend mit dem daraus resultierenden neuen Betriebsreglement sowie mit Fragen des Versicherungswesens und des Fracht-, Gepäcks- und Personenverkehrs. Daneben war S. zeitweise Mitgl. des Disziplinarausschusses, Ersatzmann bei der Enquete über das Eisenbahnbetriebs-Reglement 1894 sowie Mitgl. des Red.Komitees für die gem. Manipulationsinstruktion, das er auch lange Zeit als Vors. leitete, und gehörte ab 1909 dem Klub österr. Eisenbahnbeamter an.