Schwagula Ignaz, Mediziner und Lokalpolitiker. Geb. Groß St. Florian (Stmk.), 30. 8. 1863; gest. Fehring (Stmk.), 3. 4. 1932. Sohn eines Lebzeltmeisters und einer Lehrerin. S. absolv. das Gymn. in Marburg (Maribor) und Villach und stud. 1884–88 an der Univ. Graz Med., 1889 Dr. med. Nach zweijähriger spitalsärztl. Ausbildung am Allg. Krankenhaus in Graz und kurzer Praxis in Gnas (Stmk.) ließ er sich mit Beginn 1891 als prakt. Arzt in Fehring nieder, wo er sich bald eines ausgez. Rufs erfreute und bereits damals vorübergehend ein kleines Privatspital eröffnete. 1904 errichtete er in Fehring ein Privatsanatorium mit zwölf Krankenzimmern und einem Operationssaal, das, bestens geführt und bei mäßigen Behandlungspreisen, v. a. aber aufgrund des örtl. Mangels an Krankenanstalten bald zu einer wichtigen Einrichtung für die oststeir., burgenländ. und ung. Bevölkerung wurde. S. bekleidete erstmals 1907–11 das Amt des Bgm. von Fehring (1909–11 auch Obmann des Bez.Ausschusses) und konnte als solcher durch bedeutende Neuerungen zur Modernisierung und Hebung des Marktes beitragen. So gehen u. a. Kanalisation, Anlegung von Gehsteigen, Verbesserung des Wegenetzes, Errichtung von Park- und Ruheanlagen, Ortsumgestaltung und -verschönerung und Ordnung der Gmd.Finanzen im wesentl. auf seine Initiativen zurück. 1919 wieder zum Bgm. gewählt, war er um die Beseitigung der Kriegsschäden bemüht, mußte jedoch aufgrund seiner Verwicklung in eine polit. Angelegenheit 1921 von seinem Amt zurücktreten, das er dann noch einmal 1928–29 bekleidete. 1930 wurde er mit dem Titel Med.Rat ausgez. S.s Sohn, Dr. jur. Karl S. (geb. Graz, Stmk., 6. 2. 1886), absolv. 1909 die Konsularakad., war dann den Generalkonsulaten in Beirut und Alexandrien, ab 1914 dem Min. des Äußern zugeteilt. Er stellte das 1952 erschienene „Heimatbuch“ von Fehring zusammen.