Schwaiger Michael Joseph, Schriftsteller und Seelsorger. Geb. St. Johann i. Tirol (Tirol), 28. 9. 1841; gest. Salzburg (Sbg.), 17. 5. 1887. Sohn eines früh verstorbenen Bauern. Nach Besuch des Collegium Borromäum und theol. Stud. in Salzburg sowie Priesterweihe (1865) wirkte S. in Sbg.: bis 1870 als Seelsorger in Unken, 1870–75 als Prof. am Collegium Borromäum, dann wieder in der Seelsorge in Fuschl, Böckstein und Ellmau (Tirol) und ab 1884 als Spiritual im fürsterzbischöfl. Priesterseminar in Salzburg. S., zeitlebens kränkl., soll bereits als Gymnasiast gedichtet haben; über dieses Niveau ist er in seinen im engeren Sinn literar., epigonal „neuromantischen“ Werken nie hinausgekommen. Diese, teils im Selbstverlag erschienen, heute nur noch schwer zugängl., dürften auch seinerzeit wenig Verbreitung gefunden haben; allein „Die Kinder Tannwald-Ott’s“, eine Dorfgeschichte mit deutl. aufgesetzter klerikaler Tendenz, erschien ursprüngl. als Fortsetzungsroman in der kath. Innsbrucker Ws. „Andreas Hofer“ (1881 auch als Buch), die Versnovelle (in Nibelungenstrophen) „Das Lied von der Treue“, eine Neufassung von „Ein Edelmann“ (1871), 1882 in der Z. „Stadt Gottes“. Das Schauspiel „Aloisius von Gonzaga“ (zuerst 1882 in „Vier kleine Dramen“, 1891 selbständig erschienen) soll allerdings noch 1900 in 4. Aufl. vorgelegen sein. Daneben publ. S. auch Beitrr. in der „Salzburger Chronik“ bzw. Broschüren für den Salzburger Preßver., etwa „Was kostet es?“, 1874.