Schwalm Georg, Ps. Jörg von der Schwalm, Seelsorger und Schriftsteller. Geb. Bulkeszi/Bulkess, Ungarn (Maglić, Jugoslawien), 20. 9. 1848; gest. Pančevo/Pancsova (Jugoslawien), 9. 2. 1921. Sohn eines Gastwirts; evang. AB. Verehel. mit Hermine Weber, der Tochter des Pfarrers von Neupazua (Nova Pazova). Nachdem S. zuletzt das evang. Lyzeum in Ödenburg (Sopron) und das Obergymn. in Szarvas besucht und 1869 das Theol.Stud. in Preßburg absolv. hatte, wurde er Hilfsprediger in seinem Heimatort, stud. dann jedoch 1872–73 an der Univ. Jena Theol. Danach zunächst wieder Hilfsprediger in Bulkess, kam er nach zehn Monaten nach Neupazua, ab 1877 wirkte er als Pfarrer von Pancsova. Neben seiner seelsorger. Tätigkeit – er war u. a. ein volkstüml. Kanzelredner – trat S., dem der Bauernpfarrer Traugott Schwalm in Heinrich Kippers „Die Enterbten“ nachempfunden sein soll, auch als Schriftsteller hervor, einerseits mit einer Geschichte seiner Kirchengmd., anderseits mit Mundartschriften, Ged. und Prosa, für die Stoffe und Ereignisse aus dem bäuerl. Milieu seiner Heimat die Grundlage bildeten und die häufig in der Ms. „Von der Heide“ erschienen. Hier erfreuten sich bes. die von ihm betreuten „G’schichte un Berichte aus dr ungrische Pfalz“, in denen er kleine Dorfereignisse in volkstüml. Art, vermischt mit nationaler Tendenz, erzählte, großer Popularität. So gilt S. als bedeutender Vertreter der pfälz. Mundart seiner Heimat, der auch klass. Bildungsgut in die Mundart umzusetzen weiß und in seinem Œuvre sprachl. Leichtigkeit mit Tiefe vereinigt (K. K. Klein).