Schwanenfeld (Johann) Sebastian von, Zauberkünstler und Schaubudenbesitzer. Geb. Öttingen, Bayern (Dtld.), 25. 1. 1778; gest. Jägerzeile, NÖ (Wien II), 4. 10. 1845. Sohn des aus Mähren stammenden reisenden „Mechanikers“ (wohl Schaustellers) Leopold Ferdinand v. S. (der Adel wurde 1812 vom Brünner Magistrat beglaubigt) und der Johanna Helena, geb. Foss. S. erwarb oder pachtete 1809 das Wr. Praterlokal „Zum eisernen Mann“, gab dort Zaubervorstellungen und zeigte 70 Wachsfiguren, die Eigentum des Franz Weiß waren, dessen Witwe er 1832 heiratete. (Seine erste Frau, die „herrschaftliche Putzwäscherin“ Theresia, geb. Lausstyl [?], die er 1812 geehelicht hatte, war 1827 gest.) 1812 ist er als Eigentümer der Praterhütte „Zur goldenen Rose“ nachweisbar. Seine „magischen, physikalischmechanischen Vorstellungen“ zeigte er sehr erfolgreich u. a. in Dtld., 1822, 1825 und 1826 in Prag, 1824 und 1830 in Preßburg. Das erheiratete Wachsfigurenkabinett, das S. ab 1834 im Prater zeigte, umfaßte 1841 130 Figuren in Lebensgröße (darunter Monarchen, Generäle, hohe Geistliche, aber auch die Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer und Joseph Speckbacher), daneben wird im selben Jahr eine „ganz neue Kunstgalerie“ in Mariahilf erwähnt, in der auch „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci und 19 Tableaus aus dem Alten und Neuen Testament vertreten waren. S. besaß außerdem die Praterhütte 81, die er 1834 dem Zauberkünstler Basilio Calafati verkaufte, der ab ca. 1830 bei ihm Ass. gewesen sein dürfte. 1845 heiratete er kurz vor seinem Tode seine Dienstmagd Maria Franziska, geb. Loos. S., der „Zauberer vom Prater“, war im Wr. Vormärz auch als Taschenspieler, v. a. aber als Wahrsager – mit Hilfe eines Automaten („Der ägyptische Magier“) – sehr bekannt und beliebt.