Schwara Johann, Bergbaubeamter. Geb. Kahudowa, Böhmen (Kohoutov, Tschechien), 12. 3. 1813; gest. Graz (Stmk.), 7. 5. 1891. Sohn eines Bauern. Nach dem Besuch des Gymn. in Komotau (Chomutov) stud. S. 1833–35 an der Phil. Fak. der Univ. Prag und absolv. ab 1836 die bergakadem. Stud. an der Bergakad. in Schemnitz/Selmeczbánya (Banská Štiavnica). 1840 trat er beim Salinen-Oberamt in Gmunden als Salinen-Praktikant ein und wurde bald darauf als Bergwesens- und Berggerichtspraktikant zur Vereinigten Berg- und Salinen-Dion. in Hall versetzt und dem Amte Brixlegg zugeteilt. 1843 sandte ihn die österr. Regierung auf Ersuchen der Hohen Pforte für zwei Jahre in die Türkei zur Regulierung des Bergbaues an Euphrat und Tigris, wo Prospektionstätigkeiten auf silberhältige Erze durchgeführt wurden. Nach seiner Rückkehr war S. bis 1847 der Hofkammer im Münz- und Bergwesen in Wien zugeteilt, von wo er als Schürfungskoär. nach Bruck a. d. Mur versetzt wurde. In der Folge war er als Bergverwalter beim prov. Bergamt Bruck, das zunächst die Steinkohlenbergbaureviere zu Urgental, Parschlug und Rein umfaßte, tätig und avancierte 1857 zum Bergmeister in Bruck. 1863 erstellte S. gem. mit J. Gottlieb (s. d.) ein gerichtl. Gutachten, in dem Magnesit und Bitterspat als feuerfeste Steine bezeichnet wurden, was den Widerspruch des Dir. der Geolog. Reichsanstalt, Haidinger (s. d.), erweckte. Bei der land- und forstwirtschaftl. Ausst. in Wien 1866 stellte S. u. a. Quarz, Magnesit und Talkschiefer sowie feuerfeste Ziegel aus, wofür er die große bronzene Medaille erhielt. Nach dem Verkauf der ärar. Neuberger Werke an die priv. Neuberg-Mariazeller Gewerkschaft (1869) wurde er pensioniert und übersiedelte in der Folge nach Graz. Ab 1879 fungierte S. als Bevollmächtigter des Braunkohlenbergbaues in Eisbach (Stmk.), der sich 1879–85 tw. im Besitz von S.s Gattin Anna befand.