Schwarz — Adolf von, Jurist und Statistiker. Geb. Wien, 17. 2. 1807; gest. ebenda, 16. 12. 1872. Sohn des Bgm. von Deutschbrod (Havličkův Brod), Johann Heinrich S. Nach Besuch des Gymn. in Deutschbrod und Klagenfurt, wohin die Mutter nach dem frühen Tod des Vaters gezogen war, stud. S. 1824–28 an der Univ. Wien Jus und trat 1832 beim Wr. Domkapitel in die Gerichtspraxis ein. Ab 1833 Patrimonialbeamter, wurde er 1834 fürsterzbischöfl. Justitiar in Ober-St.-Veit (Wien), 1836 Justizverwalter in Neunkirchen. Nach Auflösung der Patrimonialgerichtsbarkeit wurde S. 1850 anläßl. der Organisierung der Staatsanwaltschaft mit dem Rang eines OLGR an das Landesgericht Wr. Neustadt berufen, wo er in der ersten in Österr. stattfindenden Schwurgerichtsverh. als öff. Ankläger auftrat. Ab 1854 Leiter der Staatsanwaltschaft beim Landesgericht Wien, begann er zur Evidenzhaltung der anfallenden Geschäfte jene Tätigkeit, die ihn zum Pionier der Kriminaljustizstatistik in Österr. machen sollte. 1857 mit dem Entwurf der hiefür nötigen Formularien betraut, fanden seine statist. Veröff. großen Beifall. 1859 wurde er 3. Vizepräs. beim Landesgericht Wien, 1863–64 leitete er das Wr. Strafgericht; 1872 i. R. und HR. S., auch als Tourist, Botaniker und als Pianist bemerkenswert, hat sich in seiner jurist. Laufbahn im Staatsdienst als Einzelrichter, öff. Ankläger, Kollegialrichter und Gerichtsvorstand sowie als Statistiker (1870 ao. Mitgl. der Statist. Central-Comm.) hohe Verdienste erworben. 1864 wurde er mit dem Orden der Eisernen Krone III. Kl. ausgez. und in den Ritterstand erhoben. Von seinen fünf Söhnen sind der LGR Dr. jur. Vinzenz S. (1839–1915), der Eisenwerksdir. in Britisch-Indien Cecil S. (1844–1912) und der Obst. Heinrich S. (1845–1915) hervorzuheben.