Schwarz — Anton, Ps. Schwarz vom Rammbach, A. Melas, Schriftsteller und Lehrer. Geb. Glurns, Tirol (Glorenza/Glurns, Italien), 2. 10. 1833; gest. ebenda, 27. 10. 1900. Bäckerssohn; Vater des Historikers und Kunsthistorikers Kaspar S. (s. d.). S. absolv. 1854 das Gymn. in Meran (Merano/Meran) und stud. 1854–58 klass. Philol. und Geschichte an der Univ. Innsbruck. Nachdem er 1858 die Lehrbefähigung für Latein und Griech. erlangt hatte, war er in Jenbach Hofmeister bei der Familie Dr. Norbert Pfretzschners (s. d.) und hatte hier auch Kontakte mit Ludwig Steub, 1859–62 war er Probekandidat bzw. Supplent am Innsbrucker Gymn. Daneben verf. er Beitrr. für die „Inn-Zeitung“. Wegen seiner liberalen Gesinnung wurde er 1862 nach Zengg (Senj) in Kroatien versetzt, wo seine „Heimwehlieder“ entstanden. 1864 trat er in den nö. Landesdienst, zuerst als Lehrer am Gymn. in St. Pölten, 1865 als prov. Leiter, 1866 Dir. der Unterrealschule, später Realgymn., in Stockerau, wo er 1868 einen noch heute bestehenden Studentenunterstützungsver. gründete. 1872 wurde er an das zuvor aus einem Piaristengymn. in eine Landesanstalt umgewandelte Gymn. nach Horn versetzt und wirkte hier verdienstvoll bis zu seiner 1893 krankheitshalber erfolgten Versetzung i. R. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in seinem Heimatort Glurns. S., ein angesehener Pädagoge, der auch lange Jahre als Bez.Schulinsp. wirkte, trat nicht nur mit Fachschriften, häufig zu Werken Lukians, sondern auch mit zeitkrit. („Zeitraketen aus Österreich“, 1891), sozialpolit. („Kridavana“, 1897) Dichtungen hervor, in denen seine liberale Einstellung zum Ausdruck kommt. Daneben verf. er auch volkstüml. Erz., die er als „Vinschger Joggele“ in der „Meraner Zeitung“ veröff. Sein nachgelassenes fünfaktiges Drama „Ödipus“ wie seine „Monostrophen“ gelten heute als verschollen.