Schwarz — Cornel d. Ä., Beamter. Geb. Wangen i. Allgäu, Württemberg (Dtld.), 24. 5. 1774; gest. Saalfelden (Saalfelden a. Steinernen Meer, Sbg.), 22. 11. 1822. Sohn eines Leinenwebers, verehel. mit Theresia S., geb. Fellensteiner (1787–1864), die nach dem Tod ihres Mannes nicht nur zwölf Kinder allein großzog, sondern sich danach auch bes. in karitativen Organisationen engagierte; Vater von Cornel S. d. J. und des Pädagogen Heinrich S. (beide s. d.). Nach Abschluß seiner Stud. im Benediktinerkloster Ottobeuren (Dtld.) sowie in Salzburg war S. 1793–99 Hauslehrer im Kapellhaus, wo er in Diensten des Fürsterzbischofs Hieronymus Colloredo stand. Ein während dieser Zeit betriebenes Stud. der Rechtswiss. erleichterte ihm die Berufung in die landesfürstl. Beamtenlaufbahn, die er 1799 als Mitterschreiber (Aktuar) in Golling begann und die ihn 1801 nach Teisendorf, 1803 nach Neumarkt und 1805 erneut nach Teisendorf führte. In diesem Jahr wurde S. zum Oberschreiber (Adjunkt) in Fügen i. Zillertal (Tirol) befördert, wo er 1809 während der Kämpfe der Tiroler gegen die bayer. Besatzungsmacht in Konflikt mit den Aufständ. geriet und schließl. zur Flucht gezwungen wurde. Seine Eindrücke von diesen Wirrnissen zeichnete S. in seinem erst 1862 erschienenen „Tagebuch aus dem Tiroler Krieg 1809“ auf. 1810 Oberschreiber in Thalgau, kam er 1811 als von der bayer. Besatzungsmacht eingesetzter Landrichter nach Saalfelden, in welcher Funktion er – seit 1816 in österr. Diensten stehend – bis an sein Lebensende wirkte. Große Verdienste erwarb sich S. durch seinen tatkräftigen Einsatz für die Saalfeldner Bevölkerung nach der Brandkatastrophe von 1811, der nahezu alle Gebäude der Gmd. zum Opfer gefallen waren. Während des Brandes zog sich S. durch einen Sturz vom Pferdewagen so schwere innere Verletzungen zu, daß er zunehmend kränkelte und schließl. kurz vor Erhalt eines Dekrets, durch das er zum Sbg. Pfleger hätte ernannt werden sollen, verstarb.