Schwarz — Johann Michael, Pfarrer. Geb. Güns (Kőszeg, Ungarn), 16. 6. 1774; gest. Eperies/Eperjes, Ungarn (Prešov, Slowakei), 21. 2. 1858. Sohn eines Tuchmachers; evang AB. Besuchte die Grundschule in seiner Heimatstadt, dann das Gymn. in Ödenburg (Sopron). Dort wirkte er auch als Erzieher im Haus der Kaufmannsfamilie Linberger, die ihm das Stud. an dt. Univ., zunächst in Wittenberg, ab 1798 in Jena, ermöglichte. Hier beteiligte er sich an der Petition um die Wiedereinsetzung des von seinem Lehramt suspendierten Philosophen Johann Gottfried Fichte. 1800 in die Heimat zurückgekehrt, wurde S. von der dt. Gmd. in Eperies als Pfarrer berufen. Er wirkte in dieser Gmd. bis an seinen Lebensabend. 1826–48 bekleidete er die Funktion eines Seniors der Gmd. der Pentapolitana – der fünf kgl. Freistädte Eperies, Kaschau/Kassa (Košice), Bartfeld/Bártfa (Bardejov), Klein-Zeben/Kisszeben (Sabinov) und Leutschau/Lőcse (Levoča) – um deren Bestand er sich große Verdienste erwarb. Er verschaffte ihren Anliegen vor den Behörden mit Nachdruck Geltung und intervenierte auch persönl. am Wr. Hof. So erreichte er, daß das Distriktualkollegium in Eperies, das vom Kirchendistrikt geführte Lyzeum, an das eine theol. Akad. angeschlossen war, das Öffentlichkeitsrecht wieder erwarb. Weiters wird S. als verdienstvoller Prediger und Seelsorger gerühmt. Aus Anlaß seines 50jährigen Amtsjubiläums wurde ihm 1850 von der Univ. Jena der Dr.Grad der Theol. h. c. verliehen.