Schwarz — Josef, Arzt und Fachschriftsteller. Geb. Kremsier, Mähren (Kroměříž, Tschechien), 23. 12. 1845; gest. Baden (NÖ), 8. 12. 1902. Sohn eines Normalschullehrers; mos. Nach Absolv. des Gymn. in Kremsier stud. S. ab 1865 Med. an der Univ. Wien. 1871 Dr. med. Nachdem er am Rudolfs- und Rothschildspital in Wien praktiziert hatte, ging S. 1876 als prakt. Arzt nach Baden, wo er bald durch med. Vorträge im Turn- und Feuerwehrver. hervortrat. 1877 kam es auf S.’ Initiative zur Einrichtung von Sanitätskursen für die Feuerwehr in Baden, die später auf den gesamten Bez. ausgedehnt wurden, sowie von Kursen für weibl. Krankenpflegepersonal. Letztere führten 1878 zur Gründung der Zweigstelle Baden des Patriot. Frauen-Hilfsver. (vom Roten Kreuz) und 1894 zur Einrichtung einer eigenen Rettungsabt. im Rahmen der Freiwilligen Feuerwehr Baden I. 1879 wurde S. von der Stadtgmd. mit der ärztl. Leitung des Spitals für arme skrofulöse Kinder sowie der Todesco-Stiftung ernannt, welche Funktionen er bis zu seinem Tod innehatte. Seit seiner Niederlassung in Baden nahm S. regen Anteil an den hygien. und med. Verhältnissen des Kurorts. So initiierte er bereits 1876 den Bau einer eigenen Wasserleitung, der 1902/03 erfolgte, und regte die Errichtung eines zentralen Schwefelbadehauses an, dessen Realisierung allerdings erst 1972 erfolgte. Zudem war er Befürworter der Einführung einer Terrainkur, die nach dem Vorbild einer entsprechenden Anlage in Bozen ab 1878 verwirklicht wurde, sowie einer Winterkur in Baden. S. publ. 1886 med. und chem. Analysen der Badener Heilwässer in seiner bis 1902 in 4. Aufl. erschienenen Arbeit über „Die Heilquellen Badens“. 1901 erfolgte seine Ernennung zum Ehrenmitgl. der IKG Baden.