Schwarz — Karl, Bischof. Geb. Drozdow, Böhmen (Drozdov, Tschechien), 30. 9. 1828; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 21. 4. 1891. Sohn eines Landwirts, Bruder des P. Lambert S. (s. d.). S. besuchte in Prag 1839–40 die dt. Hauptschule der Piaristen, 1841–42 das Neustädter Gymn. Ab 1843 Zögling des Lauretan. Seminars in Nikolsburg (Mikulov), absolv. er dort die phil. Jgg. und trat 1849 in das Prager Priesterseminar ein. Nach der Priesterweihe 1852 wirkte S. als Kaplan in Cerhowitz (Cerhovice), ab 1854 als Kooperator in Podskal (Podskalí), ab 1856 als Katechet an Prager dt. Schulen, 1864–72 als 1. Katechet an der dt. Lehrerbildungsanstalt des Prager Domkapitels, und lehrte zugleich Katechetik und Pädagogik an der theol. Fak. der Univ.; er gab auch in mehreren adeligen Häusern Privatunterricht. S. wurde 1872 zum Kanoniker des Prager Domkapitels gewählt, in dem er das Referat für Schulwesen innehatte; 1890 Kantor und Kustos. Durch zwölf Jahre hielt er zuerst die Sonn-, später die Feiertagspredigten an der Domkirche St. Veit. 1875 Canonicus a latere von Kardinal-Erzbischof Friedrich Fürst Schwarzenberg, wurde er 1884 Titularbischof von Anastasiopolis. Als Dir. der sog. Dědictví Svatojánské (St. Johannes-Erbschaft) trug er zur Förderung der tschech. kath. Literatur bei. S. war auch, von den Alttschechen entsandt, in polit. Vertretungskörpern aktiv: 1876–84 repräsentierte er den böhm. Klerus in der Prager Stadtverwaltung, 1874–89 war er Abg. zum böhm. Landtag.