Schwarz — Karl, Brauereibesitzer und Politiker. Geb. Nittenau, Bayern (Dtld.), 22. 9. 1865; gest. Zwettl (NÖ), 14. 1. 1930. Sohn des bayer. Braumeisters Georg S. (geb. Schnaittenbach, Bayern/Dtld., 10. 8. 1841; gest. Zwettl, 4. 4. 1908), der 1890 die „Stiegenbrauerei“ in Zwettl-Syrnau erworben hatte und hier nach eigenem Rezept das „Zwettler Original 1890“, ein Premiumbier bes. Qualität, braute. 1900 übernahm S. von seinem Vater die Geschäftsführung der Brauerei, war aber daneben auch als Lokalpolitiker äußerst rührig, vorerst auf kommunaler Ebene u. a. als Zwettler Gmd.Rat (ab 1894) – als solcher Finanzreferent –, als Vizebgm., Leiter der Sparkasse in Zwettl und Vizepräs. der Lokalbahn Zwettl-Schwarzenau. Als Abg. zum nö. Landtag (1902–08) setzte er sich für den Ausbau von Lokalbahnen im Waldviertel ebenso ein wie für schul. Belange. Er wandte sich aber auch gegen die steuerl. Belastung der kleinen Brauereien und arbeitete im Versicherungs- und Hypothekenanstaltsausschuß mit. Gründungsmitgl. (1894) und Obmann der Zwettler Elektrizitätsgenossenschaft, fiel in seine Funktionsperiode die Errichtung des E-Werks nahe der Gschwendtmühle am Kamp, des ersten Wechselstromwerks der Monarchie, das auch die frühe Elektrifizierung von S.’ Brauerei (1898) ermöglichte. Diese geriet während des Ersten Weltkriegs durch die Rodung der Braugersten- und Hopfenkulturen zugunsten des Brotgetreideanbaus derart in Schwierigkeiten, daß der Betrieb 1917 wegen Rohstoffmangels eingestellt werden mußte. Nach dem Krieg wurde er wieder aufgenommen, und 1930 erreichte man mit 6.015 hl den bis dahin höchsten Bierausstoß. Nach S.’ Tod übernahm sein Sohn Heinrich S. (geb. 15. 2. 1897; gest. 10. 5. 1959) die Leitung des Unternehmens, ihm folgte dessen Sohn Dipl.Braumeister Karl S. (geb. 1936).