Schwarz, Leopold (1812-1877), Apotheker

Schwarz — Leopold, Apotheker. Geb. Hussowitz, Mähren (Brno, Tschechien), 1. 5. 1812; gest. Baden (NÖ), 10. 10. 1877. S., aus bürgerl. Verhältnissen stammend, stud. Pharmazie u. a. an der Univ. Wien (ab 1834); 1835 Mag. pharm. 1837 nach Baden gekommen, heiratete er 1838 Anna, die Tochter des Bgm. und Apothekers Johann Nep. Trost, von dem er später die Badener Landschaftsapotheke erbte. S. war in vielfältiger Weise mit dem Gmd.Leben Badens verbunden. So fungierte er über 30 Jahre lang (bis 1876) als Gmd.Ausschuß und war 15 Jahre als Schulaufseher tätig. Seit 1850 als Gmd.-Ausschuß mit Schulangelegenheiten der Stadt Baden betraut, hatte S. entscheidenden Anteil an der Errichtung einer Landes-Unterrealschule, aus der sich das bis heute bestehende Gymn. Biondekgasse entwickelte. S., der sich auch bes. im Gesundheitswesen engagierte, war Mitbegründer und bis zu seinem Tod Verwalter des 1852 ins Leben gerufenen Spitals für arme und skrofulöse Kinder in Baden, in dem jährl. den Sommer über Patienten, meist aus Wien und Umgebung, aufgenommen wurden. Durch eifrige Sammeltätigkeit gelang es S., sowohl für den Fonds dieser Krankenanstalt als auch für andere humanitäre Zwecke erhebl. Geldsummen aufzutreiben.

L.: Badener Bote, 14. 10. 1877; H. Rollett, Neue Beitrr. zur Chronik der Stadt Baden bei Wien 13, 1900, S. 12; Biograph. Skizzen aus Badens Vergangenheit und Gegenwart, hrsg. von C. Calliano, 1, 1912, S. 30; ders., in: Jubiläums-Ber. … des Badener Spitales für arme und skrofulöse Kinder, 1912, S. 12, 35; J. Kraupp, in: FS zur Fünfzigjahr-Feier des K. Franz Josef-Landes-Gymn. und der Landes-Oberrealschule in Baden, 1913, S. 9; Stadtarchiv Baden, Baden, NÖ; UA Wien, Herald.-Genealog. Ges. Adler, beide Wien; Mitt. Christa Mache, Wien.
(R. Maurer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 54, 1999), S. 446f.
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