Schwarz — Otto, Papierindustrieller und Mäzen. Geb. Auscha/Ouštěk, Böhmen (Úštěk, Tschechien), 12. 4. 1867; gest. Preßbaum (NÖ), 13. 12. 1927. Mos. Dr. jur. S., der einer im wirtschaftl. Leben Auschas angesehenen jüd. Familie entstammte, heiratete Margarete, die Tochter des Industriellen Ludwig Spiro, und wurde öff. Gesellschafter der Fa. Ignaz Spiro & Söhne, Böhm.-Krumauer Maschinenpapier-Fabriken. Als solcher war S. maßgebl. am weiteren Aufstieg des Unternehmens beteiligt, dessen Schwerpunkt sich nunmehr in der Papier- und Zellulosefabrik Pötschmühle in Wettern (Větřní) südl. von Krumau (Český Krumlov) entwickelte. Die Fa., die den steigenden Bedarf an Zeitungsrotationspapier nützen konnte, zählte zu den größten Papierfabriken der Habsburgermonarchie. S. engagierte sich auch im dt. kulturellen Leben Südböhmens, u. a. als Anreger, Mitbegründer (1919) und Förderer der von Sassmann (s. d.) geleiteten Südböhm. Schaubühne im Schwarzenberg. Hoftheater in Krumau. Er unterstützte die kulturellen und humanitären Ver. der Stadt und war auch an der Errichtung der Synagoge beteiligt. Nachseinem Tod waren seine Kinder Willy und Eva S. Miteigentümer des Unternehmens, das 1938 von den Nationalsozialisten als jüd. Vermögen enteignet, einem Treuhänder unterstellt und in der Folge mit der Papierfabrik in Steyrermühl (OÖ) fusioniert wurde.