Schwarzer —er Franz, Instrumentenbauer. Geb. Olmütz, Mähren (Olomouc, Tschechien), 8. 10. 1828; gest. Washington, MO (USA), 21. 2. 1904. Sohn eines Tischlermeisters. S. beendete 1844 die Normalschule in Olmütz, hörte 1845 Baukunst an der dortigen ständ. Akad. und frequentierte 1845–47 die techn. Abt. des k. k. Polytechn. Inst. in Wien, wobei er allerdings nur wenige Prüfungen ablegte. Danach im väterl. Betrieb in Olmütz beschäftigt, lernte er den bedeutenden mähr. Lieder- und Gitarrekomponisten Ludwig v. Dietrich (geb. Brünn, Mähren / Brno, Tschechien, 8. 3. 1803; gest. Olmütz, 11. 6. 1858) kennen, der, wie schon in Wien der Zithervirtuose und -lehrer Carl Ignaz Umlauf (1824–1902), sein Interesse für die Zither förderte. 1864 wanderte S. in die USA aus, arbeitete einige Zeit auf einer Farm im Staat Missouri und ließ sich schließl. in Washington nieder, wo er 1872 eine Werkstätte für den Bau von Zithern gründete, wofür er bereits 1873 auf der Wr. Weltausst. eine goldene Medaille erhielt. In den 90er Jahren, dem Höhepunkt seiner Produktion (die auch Streichharmoniums, Mandolinen und Gitarren umfaßte), beschäftigte S. ca. 25 Leute. Er baute – auch für den Export – über 10.000 Zithern in verschiedenen Modellen (von der 32- bis 38-saitigen Konzertzither bis zur 42-saitigen „Arionharfenzither“) und erwarb zahlreiche einschlägige Patente. 1880–82 gab S. die Fachztg. „The Zitherplayer“ heraus; er war auch im Ver.Wesen Washingtons (u. a. Turnver., Turnerfeuerwehr, Gesangsver.) führend tätig. Das Missouri State Capitol Mus., Jefferson City, besitzt u. a. eine Kollektion seiner Instrumente, die Univ. of Missouri, Columbia, bewahrt auf ihn und seine Fa. bezügl. Dokumente aus dem Zeitraum 1840–1951 auf.