Schwerdtner Johann, Medailleur und Graveur. Geb. Wien, 14. 7. 1834; gest. ebenda, 15. 3. 1920. Sohn eines Tischlers, Vater von Carl Maria und Hugo S. (beide s. d.). S. stud. 1846–47 an der Wr. Akad. der bildenden Künste, u. a. bei Sebastian Wegmayr und Wilhelm Westmann, und besuchte ab 1847 die Lehre bei einem Graveur sowie eine Zeichen- und Modellierschule. Aufgrund einer Augenerkrankung, die in seinen letzten Lebensjahren zur völligen Erblindung führte, mußte er eine Zeitlang seine Berufslaufbahn unterbrechen, 1854–64 arbeitete er jedoch wieder als Kartenkupferstecher im Militärgeograph. Inst. und bildete sich während dieser Zeit bei dem Graveur Franz Jauner (s. u. Jauner Heinrich) und dem Medailleur W. Seidan (s. d.) weiter. 1864 eröffnete er ein eigenes Atelier, wo er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs den von ihm auch entworfenen Orden für Zivil- und Militärverdienste des Kg.Reichs Bulgarien erzeugte. Zahlreiche Künstler, so u. a. der spätere Leiter der Fachschule der kgl. Akad. für Buchkunst in Leipzig Georg Schiller, J. Kowarzik (s. d.) und Adolf Hofmann, gingen aus seiner Werkstatt hervor. S., Gründungsmitgl. der Genossenschaft der Graveure Wiens, war Mitgl. mehrerer Vereinigungen, so ab 1869 der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) sowie deren Bildhauer-Vereinigung, 1888 der numismat. Ges. Er erhielt zahlreiche in- und ausländ. Ausz.; 1897 k. Rat.