Schwindel Bernhard (Joseph), OCist, Abt. Geb. Lajta-Szent-Miklós, Ungarn (Neudörfl, Bgld.), 12. 7. 1787; gest. Wien, 9. 12. 1856. Sohn eines Jägers. S. absolv.die Humaniora in Ödenburg (Sopron) und Phil. in Steinamanger (Szombathely). 1805 trat er in das Zisterzienserstift Neukloster in Wr. Neustadt (NÖ) ein, stud. 1806–08 Theol. im Stift Heiligenkreuz (NÖ); 1808 Profeß, 1810 Priesterweihe. 1810–11 war er Prof. der Grammatikal-, dann bis 1826 der Humanitätskl. des Ordensgymn. im Neukloster, 1826–30 Gymn. Präfekt. Daneben war S. auch ein eifriger Prediger und Bibliothekar, zeitweilig Novizenmeister (1812) bzw. Subprior (1813) des Neuklosters. 1830–39 wirkte er als Pfarradministrator in St. Lorenzen am Steinfelde (NÖ). 1839 wurde S. zum Abt des Neuklosters gewählt. Als solcher war er k. k. Rat, Mitgl. des Prälatenstandes im nö. Landtag (in verschiedenen Komm. tätig; ab 1847 Verordneter), Ausschußmitgl. und Ehrenbürger (1847) der Stadtgmd. Wr. Neustadt, Kaplan des uniformierten Bürgerkorps und Mitgl. einer großen Zahl wiss., gemeinnütziger und wohltätiger Ver. 1853 Leiter der Wanderversmlg. der Bienenforscher in Wien, war S. Begründer des Imkereivereinswesens in NÖ. Er war eine vielseitig gebildete und anerkannte Lehrerpersönlichkeit, ein großer Förderer der humanist. Stud. und der Profanwiss. So geht die Erweiterung des Gymn. im Neukloster zum Obergymn. (Eröffnung der 7. Kl. 1851, der 8. Kl. 1852) auf seine Initiative zurück. Allerdings brachte S., obwohl an Ökonomie höchst interessiert, das Neukloster durch seine fahrlässige Wirtschaftsführung in eine Krise, die schließl. 1880 zur Vereinigung des Stifts mit dem Stift Heiligenkreuz und damit zum Verlust von dessen Selbständigkeit führte.