Seback Vinzenz (Alois), CanR, Theologe. Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 28. 12. 1805; gest. Wien, 13. 1. 1890. Da seine Eltern nach Wien übersiedelten, besuchte S. hier ab 1816 das Akadem. Gymn. und stud. ab 1825 an der Univ. Theol. 1827 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg (NÖ) ein und setzte seine Stud. an dessen Hauslehranstalt fort; 1830 Priesterweihe, 1832 feierl. Profeß. Auf Wunsch von Propst Ruttenstock (s. d.) widmete sich S. weiterhin dem Stud.und suppl. bereits 1832–34 an der Wr. theol. Fak. Dogmatik, 1834–36 Kirchengeschichte. 1836–50 war er Novizenmeister und zugleich Prof. für Griech. und Neues Testament an der Hauslehranstalt des Stiftes. 1838 Dr. theol., suppl. er 1842 nochmals Dogmatik an der Wr. Univ. und wurde 1850 Doz., 1852 ao. Prof. für Kirchenrecht. 1859–75 fungierte S. als o. Prof. dieses an der theol. Fak. neu eingerichteten Faches; 1844/45, 1860/61 und 1868/69 Dekan, 1870/71 Rektor. 1853 sandte ihn Kardinal Friedrich Fürst zu Schwarzenberg (s. d.) als Visitator in das Chorherrenstift Krakau-Kasimierz, im selben Jahr wurde er Prosynodal-Examinator der Erzdiözese Wien, 1852 Konsistorialrat des Bistums Brünn, 1855 Geistl. Rat des Erzbistums Wien, 1871 Reg.Rat. Von dem Theologen Ackermann CanR (s. d.) beeinflußt, widmete sich S. schon als Novize literar. Arbeiten, wobei seine biograph. Beitrr. in der „Neuen theologischen Zeitschrift“ (u. a. über Ackermann und Pletz, beide s. d.) und seine zahlreichen Rezensionen in dieser bes. hervorzuheben sind. S. war vielseitig gebildet und hinterließ der Klosterneuburger Stiftsbibl. seine Büchersmlg. von weit mehr als 10.000 Bde., desgleichen eine Porträtsmlg.von über 13.000 Bll. Zur Restaurierung der Klosterneuburger Stiftskirche steuerte er 1879–80 wesentl. Mittel bei und widmete einen großen Tl. seines Nachlasses sozialen Zwecken.