Sedlák Johann Nep., Bischof. Geb. Tajanow, Böhmen (Tajanov, Tschechien), 9. 4. 1854; gest. Praha/Prag, Tschechoslowakei (Praha, Tschechien), 30. 10. 1930. S. besuchte 1865–72 das Gymn. in Klattau (Klatovy) und stud. anschließend an der theol. Fak. der Univ. Prag; 1876 Priesterweihe. Bis 1878 Kaplan an verschiedenen Pfarreien in Westböhmen, war er in diesem Jahr während des Okkupationsfeldzuges in Bosnien Militärkurat in einem Feldspital. Danach wirkte S. bis 1883 als Kaplan und Katechet in Rokican (Rokycany), bis 1890 als Pfarrer von Gross-Popowitz (Velké Popovice). Nach seiner Prom. zum Dr. theol. (1889) wurde er von Kardinalerzbischof Schönborn (s. d.) zum Sekr. des erzbischöfl. Konsistoriums in Prag ernannt und bekleidete, ab 1891 Kanoniker am Metropolitankapitel St. Veit, in der Folge eine große Zahl hoher kirchl. Ämter, u. a. war er 1891–97 Kanzler des erzbischöfl. Konsistoriums, 1908–17 Generalvikar, ab 1917 Weihbischof der Prager Erzdiözese, 1918 bis zu seinem Tod Dekan des Metropolitankapitels. 1929 konnte er die nunmehr fertiggestellte St.-Veits-Kathedrale einweihen. S. war Mitgl. von mehr als 50 karitativen, religiösen (u. a. 1896–1908 Dir. der „Dědictví Svatojanské“) und Bildungsver. Als Schriftsteller verfaßte er zahlreiche seelsorger., hist. und biograph. Artikel, die v. a. im „Časopis katolického duchovenstva“ erschienen, weiters Übers. aus dem Latein., Dt. und Französ.