Seidan Thomas (Tomáš), Bildhauer. Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 6. (5.) 9. 1830; gest. ebenda, 4. (2.) 12. 1890. Sohn des Goldgraveurs Anton, Bruder von Wenzel S. (s. d.). S. stud. 1843–45 an der Akad. der bildenden Künste in Prag und erhielt anschließend im Atelier der Brüder E. und J. Max (v. Wachstein) (beide s. d.) eine spätklassizist. Ausbildung. 1848 begann er das Stud. an der Wr. Akad. (nicht nachweisbar), 1849 wurde er Modelleur in der Porzellanfabrik August Nowotnýs in Alt-Rolau (Stará Role). S., der ab 1859 ein eigenes Atelier besaß, in dem auch J. V. Myslbek (s. d.) lernte, wurde 1870 Prof. für Modellieren an der Tschech. Techn. Hochschule in Prag. Zu seinem Œuvre gehören neben Denkmälern und Büsten auch figurale Dekorationen, so u. a. im Rudolfinum, im Nationalmus. und am Erzbischöfl. Palais (alle Prag), wobei seine Figuren und Büsten im Vergleich zu seinem Lehrer Max lebendiger gestaltet sind.