Šenoa Branko, Graphiker, Maler, Bühnenbildner und Kunsthistoriker. Geb. Agram (Zagreb, Kroatien), 7. 8. 1879; gest. ebd., 4. 12. 1939. Sohn von August (s. d.), Bruder von Milan Š. Š. absolv. 1902 an der Univ. Agram das Jusstud., 1905 das Stud. der Phil., 1912 Dr. phil. (Kunstgeschichte). 1899–1906 besuchte er bei O. Iveković (s. d.) die Privatschule für Malerei, 1903–04 einen Graphikkurs bei Crnčić (s. d.) und wurde 1907 Sekr. und Hilfslehrer an der Höheren Schule für Kunst und Kunstgewerbe, war ab 1918 Leiter und – nach der Umwandlung zur Kunstakad. – 1921 deren Dir. 1909–10 war er als Bühnenbildner am Landes-National-Theater, 1912–20 als Konservator für das Landesamt zum Schutz von künstler. und hist. Denkmälern in Kroatien und Slawonien beschäftigt. 1924–25 Vorstand der Kunstabt. im Unterrichtsmin., 1925 Koär. bei den Ausst. Exposition Internationale des Arts Décoratifs und Industries Modernes in Paris, wo er 1926 das Diplom zum Ritter der Französ. Ehrenlegion erhielt; 1935–38 Intendant des Kroat. Nationaltheaters. Š. schuf hauptsächl. Aquarelle und Ölbilder mit Motiven aus dem alten Zagreb, die auch als Vorlage für Ansichtskarten dienten, sowie Kupferdrucke mit Ansichten von Esseg (Osijek), der alten Kathedrale und der Schiffswerft in Curzola (Korčula), aber auch Buchillustrationen z. B. für seinen Bruder Milan Š. („Iz kobnih dana“, 1914). Sein Œuvre orientiert sich an den graph. Erfahrungen der Wr. und Münchner Schule sowie an den Arbeiten seines Lehrers Crnčić. Ab 1931 Mitgl. der Jugoslaw. Akad. der Wiss. und Künste.