Serravallo, Vittorio (1858-1929), Apotheker und Arzneimittelhändler

Serravallo Vittorio, Apotheker und Arzneimittelhändler. Geb. Triest/Trieste/Trst, Freie Stadt (Trieste, Italien), 3. 9. 1858; gest. ebd., 16. 7. 1929. Sohn von Jacopo S. (geb. Ceneda, Lombardo-Venetien / Vittorio Veneto, Italien, 1818), der ab etwa 1848 in Triest lebte, dort 1854 die Apotheke „Cervo d’Oro“ erwarb – die er später unter dem Namen „Farmacia al Redentore“ an einen anderen Standort verlegte – und bereits einen Arzneimittelhandel begann. S., der sich durch gründl. Fachstud. auf seinen Beruf vorbereitet und anscheinend ein Doktorat erworben hatte, übernahm nach dem Tod des Vaters die Apotheke, zog den Medikamentenhandel in großem Stil auf und begann ein ansehnl. Versandgeschäft mit chem. Produkten. Darüber hinaus entwickelt er ein neues, von der Fachwelt günstig beurteiltes Rezept für den bisher nur aus dem Ausland, insbes. Frankreich, importierten China-Eisenwein, ein populäres Heil- und Stärkungsmittel. Für die Produktion seines „Ferrochina Serravallo“, der auch auf Ausst. ausgez. wurde, ließ S. in Barcola bei Triest eine Produktionsstätte errichten und zog, vornehml. auf Reisen 1895/96, ein weites Vertriebsnetz bis in den Fernen Osten und Australien auf. Der S.sche Eisenwein blieb bis in die zweite Hälfte des 20. Jh. im Handel und soll bes. während der Prohibition in den USA großen Anklang gefunden haben.

L.: Osservatore Triestino, Il Popolo di Trieste, 17. 7. 1929; Großind. Österr. I, Bd. 5, S. 463f., II, Bd. 3, S. 237f.; R. de Leitenburg, Farmacie triestine tra Settecento e Ottocento, 1985; Mitt. Ugo Cova, Trieste, Italien.
(E. Lebensaft)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 56, 2002), S. 191f.
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