Šimáček, Josef (1837-1904), Önologe

Šimáček Josef, Önologe. Geb. Elbekosteletz, Böhmen (Kostelec nad Labem, Tschechien), 18. 1. 1837; gest. Böhm. Brod, Böhmen (Český Brod, Tschechien), 29. 12. 1904. – Bruder von František, Onkel von Matĕj Anastasia Š. (beide s. d.). Nach Besuch der höheren Realschule absolv. Š. das Polytechnikum in Prag, Fachrichtung Chemie, und unterrichtete naturwiss. Fächer ab 1859 an der Realschule in Jičin (Jičín), ab 1863 an der Altstädter Realschule in Prag. 1869–1901 war er Leiter der Weinberge und Kellereien von Fürst Josef Franz Karl Lobkowitz in Unter-Beřkowitz (Dolní Beřkovice). Š., der sich um die Erneuerung und Verbesserung der Weinkulturen in Unter-Beřkowitz und Melnik (Mělník) verdient machte, erfreute sich bald eines hervorragenden Rufs als Fachmann, wurde Vors. des Weinbauver. für Melnik und Umgebung (ab 1874) und Geschäftsführer des Weinbauver. des Kg.reichs Böhmen. 1879 erarbeitete er einen Entwurf für die Errichtung einer tschech. Weinbauschule in Melnik und einer dt. Schule in Leitmeritz (Litoměřice), 1891 war er an der Vorbereitung einer Weinbauexposition für die Landesjubiläumsausst. in Prag beteiligt. Er arbeitete auch auf dem Gebiet der Reblausforschung und war Mitgl. der Internationalen ampelograph. Komm. V. a. aber trug er durch Vorträge, prakt. Demonstrationen sowie zahlreiche Publ. zur Entwicklung des böhm. Weinbaus wesentl. bei: So war er Verf. und Hrsg. von rund dreißig Werken über Wein- und Kellerwirtschaft, von denen sein wichtigstes, „Vinařství“, 1888 erschien, Mitarb. von „Ottův slovník naučný“ für den Bereich Weinbau und ab 1883 Red. und Verleger der Z. „Český vinař“. Durch seine Fach- und Werbetätigkeit wurden der böhm. Weinbau und böhm. Weine auch im Ausland bekannt.

W.: O českém vinařství, 1876; Památky vinařské, 1877; K dějinám vinařství českého, 1877; Vinařství v Království českém, 1891; etc.
L.: Otto; Wurzbach (s. u. Franz Š.); L. Skala, Naši předchůdci 2, 1993, S. 549f.; Zahradnický slovník naučný 5, 2001.
(Z. Koleška)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 272
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