Šimeček František, Schriftsteller und Journalist. Geb. Mlyn, Böhmen (Mlýny, Tschechien), 22. 3. 1842; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 25. 9. 1877. – Sohn eines Dorfrichters und Müllers. Š. stud. nach Absolv. des Gymn. in Neuhaus (Jindřichův Hradec) Theol. in Prag, wo er in den Franziskanerorden eintrat, den er 1869 jedoch wieder verließ. Er lebte i. d. F. unter schwierigen Verhältnissen in Prag, schließl. durch Vermittlung von Neruda (s. d.) als verantwortl. Red. für die Gerichtsaalrubrik der „Národní listy“. Ab 1874 litt Š. an Tuberkulose, wurde aus der Red. entlassen und war sein letztes Lebensjahr ans Bett gefesselt. Sein früher Tod beschleunigte die Gründung des Journalistenver. Spolek žurnalistů. Š. veröff. eleg. Liebesged. mit starkem sozialen Ton in den Almanachen „Ruch“ und „Almanach českého studentstva“, in den Z. „Květy“ und „Obrazy života“ oder lokalen Ztg. wie „Tábor“, ferner satir. Ged. und Epigramme in der Z. „Paleček“. Gem. mit Arbes (s. d.) und Ignát Herrmann begründete Š. das literar. Genre „soudnička“ (Berr. aus dem Gerichtssaal), in dem sich Mitgefühl und Sympathie für das Schicksal der verlassenen und deklassierten Individuen ausdrückt.