Slavík, Rudolf (1823-1880), Violinist und Komponist

Slavík Rudolf, Violinist und Komponist. Geb. Hořowitz, Böhmen (Hořovice, Tschechien), 29. 4. 1823; gest. Moskva (Rußland), 24. 2. 1880. – Sohn von Antonín S. d. Ä. (s. u. Josef S.), Bruder von Antonín S. d. J. (s. u.) und Josef S. (s. d.). S. stud. ab 1834 am Prager Konservatorium bei F. W. Pixis (s. d.), absolv. dieses 1840 mit dem Violinkonzert a-Moll seines Bruders Josef und wurde Violinist am Prager Ständetheater. Seine Kompositionen aus dieser Zeit (Bühnenmusiken, Quartette, Lieder etc.) sind größtenteils verschollen. 1844 ging er nach Rußland und lebte ab 1845 in Moskau, wo er ebenso wie in anderen russ. Städten erfolgreiche Konzerte gab. I. d. F. wurde er Konzertmeister und 2. Kapellmeister der k. Oper sowie Chormeister und Organist an der Peter und Paul-Kirche. Er war auch als Virtuose auf der Viola d’amore berühmt. Sein Bruder Antonín S. d. J. (geb. Hořowitz, 30. 5. 1810; Todesdatum unbekannt) besuchte die Lateinschule in Prag, erlernte in Wien das Violinspiel bei seinem Bruder Josef und absolv. als Angehöriger des Bombardierkorps 1835 die Normalschule zu St. Anna in Wien. Einige Zeit Hilfslehrer bei seinem Vater in Hořowitz, ging er um 1840 nach Rußland und lebte schließl. als Musik- und Violinlehrer in Moskau.

L.: ČHS; Rieger; Wurzbach; J. B. Mencl, in: Dalibor 2, 1859, S. 250, 283ff. – Antonín S. d. J.: ČHS; J. B. Mencl, in: Dalibor 2, 1859, S. 249; S. Klíma, Josef S., 1956, s. Reg.; M. Postler, in: Slovanský přehled 47, 1961, S. 56ff.
(V. Reittererová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 354
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