Słomkowski, Franciszek (1849-1924), Violinist, Dirigent und Musiklehrer

Słomkowski Franciszek, Violinist, Dirigent und Musiklehrer. Geb. Galizien, 1849; gest. Lwów, Polen (L’viv, Ukraine), 14. 12. 1924. – S. stud. am Lemberger Konservatorium des Galiz. Musikver. bei Mikuli (s. d.), hierauf in Leipzig und Wien, kehrte 1870 nach Lemberg (L’viv) zurück und wurde Konzertmeister und 2. Dirigent des Orchesters des Skarbek-Theaters. 1872 bis zu seinem Tod unterrichtete er am Konservatorium des Galiz. (ab 1919 Poln.) Musikver., zunächst nur Harmonielehre, ab 1876 auch Grundlagen der Musiklehre. Seine Konzerttätigkeit konzentrierte sich auf das Streichquartett (Violine und Bratsche). Als Dirigent (bis 1918) machte sich S. hauptsächl. um die Operette verdient und leitete jährl. an die zehn Premieren; ab 1903 dirigierte er zunehmend auch Opern. Von seinen Kompositionen sind v. a. sein Liederkreis poln. Melodien (für Orchester) und die „Pieśni lirnika“ für Bariton und Orchester zu nennen, die mehrmals aufgef. wurden. Hauptsächl. schrieb er jedoch Bühnenmusiken für das Lemberger Theater, u. a. für „Die versunkene Glocke“ von Gerhart Hauptmann.

W.: Wieńca melodi polskich, uraufgef. 1890; Bühnenmusiken (Arrangements aus Werken anderer Komponisten zu Bühnenmusiken für E. Rostands „Cyrano de Bergerac“ und Goethes „Faust“); etc.
L.: PSB; L. T. Błaszczyk, Dyrygenci polscy i obcy w Polsce ..., 1964 (m. B.); Słownik muzyków Polskich 2, 1967; słownik biograficzny teatru polskiego 1765–1965, 1973; L. Mazepa, in: Musikgeschichte in Mittel- und Osteuropa (= Mitt. der internationalen Arbeitsgemeinschaft an der TU Chemnitz 6), 2000, S. 90, 102f.
(H. Reitterer – V. Reittererová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 359
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